So wirkt Storyselling, statt Zahlen, Daten und Fakten
Vergiss den Lebenslauf: So erzählst du im Pitch deine Erfolgsgeschichte
Die Szene kennst du: grelles Licht, lauwarmer Kaffee, drei Gesichter vor dir. Du erzählst fünf Minuten „Wir haben optimiert…“. Nicken. Keine Fragen. Danach dieses Gefühl: viel gesagt, wenig gezeigt.
Wie es ganz einfach besser geht
Die Abkürzung raus aus dem Nebel heißt STAR. Eine der wirkungsvollsten Storytelling-Techniken Kein Psycho-Trick, mehr ein Gerüst: eine Szene, deine Verantwortung, deine Entscheidung, ein Ergebnis. Kurz. Klar. Greifbar und extrem wirkungsvoll.
Situation: Was war los – der Moment, in dem es knirscht.
Task: Dein Auftrag. Wofür stand dein Name.
Action: 2–3 Dinge, die du wirklich getan hast.
Result: Was sichtbar anders wurde – ideal mit Zahl.
So klingt das in echt – auf Young-Professional-Niveau.
Ein Beispiel aus dem Vorstellungsgespräch
Im Marketingteam sind unsere Social-Posts kaum aufgefallen. Viel Aufwand, wenig Reichweite. Meine Aufgabe war: „Finde raus, wie wir wieder sichtbar werden – ohne mehr Budget.“
Ich habe zuerst drei Wochen Posts ausgewertet: Welche Themen, welche Uhrzeiten, welche Formate? Dann habe ich drei Dinge geändert: Wir sind auf zwei klare Themen fokussiert, haben feste Posting-Zeiten getestet und kurze Videos statt langer Texte gebracht. Zusätzlich habe ich zwei Kolleg:innen gebeten, jede Woche 30 Minuten für Kommentare und Antworten einzuplanen.
Nach sechs Wochen hatten wir im Schnitt doppelt so viel Reichweite, die Kommentare sind um circa 40% gestiegen, und zwei Anfragen für Kooperationen kamen direkt über LinkedIn. Das hat dem Team gezeigt: Kleine, klare Änderungen schlagen „mehr vom Gleichen“.
Warum ist die STAR-Technik hier so wirkungsvoll? Ein Satz Kontext, klarer Auftrag, konkrete Schritte, greifbares Ergebnis. Keine Fachsprache nötig, dafür aber viel WIRKUNG.
Ein Beispiel aus dem Pitch DEIN Produkt
Eine lokale Fitnessstudio-Kette wollte mehr Probetrainings in echte Mitgliedschaften umwandeln. Abschlussquote: ungefähr 15%. Mein Auftrag: „Mach das besser – in acht Wochen, mit dem Team, das da ist.“
Ich habe mir zuerst fünf Verkaufsgespräche angehört und gemerkt: Zu viel Smalltalk, zu wenig echte Bedürfnisse. Dann habe ich ein einfaches Gesprächsgerüst eingeführt: drei Kernfragen am Anfang („Was ist dein Ziel? Was hat bisher nicht geklappt? Woran würdest du merken, dass es besser wird?“). Die Trainer:innen haben wir zwei Mal je 60 Minuten geschult und jeder bekam einen kleinen Spickzettel. Nach dem Probetraining gab’s eine kurze, klare Zusammenfassung per Mail – mit zwei passenden Angeboten zur Auswahl.
Nach acht Wochen lag die Abschlussquote bei rund 22%. Das Team fühlte sich sicherer, die Gespräche wurden kürzer und zielgerichteter, und wir hatten erstmals eine Liste mit Gründen, warum Leute absagen – daraus haben wir neue Ideen entwickelt.
Warum wirkt die STAR-Methode hier so gut? Sie ist nah am Alltag, verständliche Schritte, sichtbare Wirkung. Genau das wollen Entscheider hören.
Warum die STAR-Methode so gut wirkt?
Warum STAR generell wirkt: Es zeigt Verantwortung ohne Übertreibung. „Ich“ in Task/Action ist kein Ego, sondern Klarheit. Die Zahl am Ende ist kein Angeben, sondern Beweis. Und der Start mit einer Szene lässt im Kopf deines Gegenübers einen Film laufen – statt einer Buzzword-Wolke.
Pro-Tipp für Tempo: Im Pitch beginnst du mit dem Resultat, dann Action, dann kurz Situation/Task. Result → Action → Situation → Task. Erst der Haken, dann der Beleg.
Dein 10‑Minuten‑Plan bis zum nächsten Gespräch:
Wähle 3–5 Szenen aus deiner bisherigen Arbeit, in denen du wirklich etwas bewegt hast.
Schreib je 4 Sätze: Situation, Task, Action (max. 3 Entscheidungen), Result (mit Zahl/Beleg).
Übe jede Story laut in 60–90 Sekunden. Kürze, bis sie klar ist.
Am Ende gewinnt nicht die lauteste Story, sondern die klarste. STAR macht dich klar – im Interview wie im Pitch.
Für was willst du pitchen?
Für was stellst du dich eigentlich hin? Willst du weiter als Angestellte:r deine bisherige Berufserfahrung pitchen – oder als Selbstständige:r deine eigenen Kompetenzen und Angebote? Beides kann richtig sein. Die entscheidende Frage ist: Welche Bühne passt zu dir, deinen Werten und deiner gewünschten Wirkung?
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