Praxistipps für junge Führungskräfte
Mit dem Team eine Strategie entwickeln - so geht es!
Damit Teams wirklich an einem Strang ziehen können, müssen Führungskräfte die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Einer der wichtigsten Schritte im Aufbau eines fokussierten Teams besteht in der Definition von Strategien. Nur so wissen die Mitarbeiter:innen, welchen Weg sie zum langfristigen Ziel verfolgen sollen. Wie du mit deinem Team ganz einfach eine Strategie definierst, erkläre ich dir hier. Bevor es losgeht… Nächsten Monat gibt es ein neues Webinar, von mir: vom neuen Chef zum guten Chef Sei auf jeden Fall mit dabei! Außerdem gibt es zu diesem Beitrag den passenden Podcast, auch bei ApplePodcast .
Wozu braucht man eine Strategie?
In meiner Zeit als Projektleiter und Führungskraft bei Vodafone wurde ich häufig gefragt, mit welcher Strategie ich meine langfristigen Ziele verfolge. Auf die Strategiefrage eine gute Antwort zu haben, ist aus mehreren Blickwinkeln interessant. Aus Sicht deines Chefs oder eines Geschäftsführers gilt es zu prüfen, ob die Führungskraft nur reaktiv handelt oder ein gut überlegter Plan hinter den Entscheidungen steht.
Das gibt dem „Upper-Management“ ein sicheres Gefühl, auch mal über kurzfristige Rückschläge hinweg, das Vertrauen in euch als Führungskraft zu behalten. Gleiches gilt aus der Perspektive der Mitarbeiter:innen. Wenn ihr Entscheidungen trefft, die für das Team unangenehm sind, können Mitarbeiter:innen diese Entscheidungen in der Regel besser akzeptieren. Wenn Sie verstehen, auf welchem Ziel und welcher Strategie diese Entscheidung beruht.
Was ist eine Strategie?
In meinen Seminaren vergleiche ich eine Strategie mit einem Weg, für den du dich entscheidest, um zum langfristigen Ziel der Vision zu gelangen. Deshalb kann eine Strategie auch erst dann definiert werden, wenn man weiß, wo man steht und wohin die Reise gehen soll.
Ein Praxisbeispiel für eine Strategie:
Stell dir mal vor, du arbeitest in einem Serviceunternehmen und bist für das Callcenter verantwortlich. Als aktuelle und zukünftige Schwäche bzw. Risiko, hast du die Erreichbarkeit definiert. Die Kunden warten einfach viel zu lange am Telefon. Mehr Agents einzustellen, ist aber gleichzeitig zu teuer. Deine Vision ist aber, dass alle Kunden innerhalb von maximal 10 Minuten eine Lösung zu ihrer Frage bekommen. Wenn du als Führungskraft mit dem Team an diesem Punkt angekommen bist, ist das die perfekte Grundlage für einen „Strategie-Workshop“.
Der perfekte Start in den Strategie-Workshop
Wie immer gilt es, für einen Workshop die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das Team ungestört arbeiten kann. Zu Beginn meiner Strategie-Workshops habe ich nochmal erklärt, wonach wir suchen: nach einem Weg zu unserem Ziel! Dafür habe ich 1–2 Beispiele erläutert, die verdeutlichen, dass auch kreative und neue Wege möglich sind. Kennt ihr den Film „Unternehmen Petticoat“? Im zweiten Weltkrieg musste die U-Boot-Besatzung dort auch ungewöhnliche Strategien entwickeln, um mit „Boardmitteln“ zu ihrem Ziel zu gelangen. Eine Szene ist besonders witzig, die habe ich gerne im Workshop gezeigt und damit auch gleich die Stimmung angehoben. Durch diese Beispiele wird das Bewusstsein der Teilnehmer:innen für die kreativen Ideen gestärkt.
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Die richtigen Fragen im Strategie-Workshop
Wie bei der Arbeit an einer Vision, gilt es auch für die Suche nach den passenden Strategien, dass Team mit Fragen anzuleiten. In der Regel habe ich meine Teams in Kleingruppen eingeteilt und im ersten Schritt an folgenden Fragen arbeiten lassen:
1. Wer hat ein ähnliches Problem und wie lösen es andere?
2. Wenn durch ein Wunder das Problem gelöst wäre, was müssten wir im „Wundershop“ bestellen?
3. Wie könnten wir das Problem am besten vergrößern? (Die Flip-Flop-Methode!)
4. Wenn wir eine unbeteiligte, ältere Dame auf der Straße auf das Problem ansprechen würden, welchen Tipp hätte sie für uns? (Manchmal ist dieses Team sogar für echte Interviews losgezogen!)
Später stellen die Kleingruppen ihre Ergebnisse gegenseitig vor und versuchen Verknüpfungen zu erstellen. Meistens sind dabei auch schon 2–3 Strategien entstanden, die infrage kommen. Was dann folgt, ist die Feinarbeit. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Optionen? Was benötigen wir dafür, etc.? Sind die Strategien beschrieben, empfehle ich, sie in eine Reihenfolge zu bringen und so zu einem Plan A + Plan B zu gelangen, falls die erste Strategie nicht zum Erfolg führt.
Was kommt nach der Strategie?
Sind 2–3 Strategien für das Team definiert, habe ich meinen Mitarbeitern gerne 1–2 Tage gegeben, um darüber nochmal zu schlafen. Danach haben wir im Teammeeting dann die passenden Strategien für uns beschlossen. Anschließend habe ich sie unserem Chef vorgestellt. Kommt auch von dort das OK, gilt es im Team, die notwendigen Ziele aus den Strategien abzuleiten. Wie das am besten funktioniert, erkläre ich dir im nächsten Beitrag.
Welche Erfahrungen hast DU mit Strategien gemacht?
Jetzt interessiert mich natürlich, wie du über Strategien im Team denkst? Wie hat das in deinen Teams funktioniert oder wie ist dein Chef dieses Thema angegangen? Schreib mir gerne deine Erfahrungen oder Ideen.
Mit besten Grüßen
Henryk