Resignation bei Chefs - ein NoGo?

Den Kampf gegen Windmühlen kennen Mitarbeiter:innen und Führungskräfte zur Genüge. Ob Konzernrichtlinien, Bürokratie oder eingefahrene Strukturen: Es gibt viele Hindernisse, die einem Chef das Leben schwer machen können. Einige zerbrechen daran und resignieren. Ist das OK? Oder dürfen Chefs niemals aufgeben? Hier ein paar Tipps für Führung im Grenzbereich. Hier gibt es den passenden Podcast zu diesem Artikel, auch bei ApplePodcast.

Woher kommt Resignation?

Aufgeben und den Kopf in den Sand stecken, sind Fremdwörter für dich? In meinen Seminaren zeige ich jungen / angehenden Führungskräften, dass Resignation schneller kommen kann, als man sich das vielleicht vorstellt. Durch eine praxisnahe Übung merken die Teilnehmer:innen, dass nach 3–4 herben Rückschlägen schon die ersten Gedanken ans Aufgeben aufkommen. Das ist ein relativ natürlicher Schutzmechanismus des Körpers. Es werden Erfahrungsmuster gebildet und damit Prognosen für die Zukunft aufgestellt, die weitere Anläufe im Keim ersticken. Doch was hilft dagegen?

Strategien gegen die Resignation einer Führungskraft

In der Praxis empfehlen sich im Extremfall folgende Strategien, um nicht in die Lähmung einer Resignation zu geraten:

Die bisherigen Fehlversuche analysieren

Wenn du als Führungskraft mit deinem Anliegen kein Gehör findest, gilt es, die Gründe dafür zu erforschen. Woran lag bspw. die Ablehnung beim eigenen Chef? Hast du den falschen Weg, den falschen Zeitpunkt oder eine undurchsichtige Erklärung gewählt? Hier nochmal die drei Möglichkeiten zur Kommunikation: E-Mail, Anruf und persönliches Gespräch.

Wer schreibt, der bleibt...

Damit deine Aktivitäten nicht diffus immer größer werden und Erfolge ausbleiben, hilft es, die eigenen Aktivitäten zu dokumentieren. Schreib dir auf, mit wem du auf welche Art und Weise über dein Anliegen gesprochen hast. Damit vermeidest du, dass du einerseits planlos »rumheulst« und andererseits zu viel Energie in Gespräche  investierst, die eigentlich nicht mehr nötig sind.

Gezielt eskalieren

Deine Dokumentation ist dann auch die Grundlage für eine gezielte »Eskalation« in der Organisation. Ist dein Anliegen nach 2–3 Anläufen (ohne Begründung) beim eigenen Chef gescheitert, gilt es (mit einer Ankündigung) die nächste Ebene mit einzubeziehen.

Mit dem Team über Resignation sprechen

In den meisten Fällen hat das Anliegen von Führungskräften auch mit dem Team zu tun. Es geht in der Praxis häufig um Budgets für Lehrgänge, Arbeitsmaterial oder sonstige Dinge des täglichen Arbeitslebens. Damit nicht eine zweite »Frust-Front« bei den Mitarbeitern entsteht, empfehle ich dir, offen mit Fehlschlägen umzugehen. Häufig wird diese Kommunikation von Chefs vermieden, weil sie Angst vor Demotivation der eigenen Mitarbeiter:innen haben. Meiner Erfahrung nach ist aber das Gegenteil der Fall. Die meisten Mitarbeiter:innen sind froh, informiert zu werden, auch wenn es nicht immer die guten Neuigkeiten sind.

Ab wann dürfen Führungskräfte aufgeben?

Diese Frage ist ganz bestimmt nicht pauschal zu beantworten. Gleichzeitig vertrete ich die Auffassung, dass gute Chefs niemals ein berechtigtes Anliegen, dass im Sinne der Firma & der Mitarbeiter:innen ist, aufgeben sollten. Taktisch kann es klug sein, mal einen Gang zurückzuschalten, aber komplett aufzugeben sollte wirklich nur die allerletzte Option sein.

In Krisen sind Führungskräfte allerdings stark gefordert. Deshalb habe ich extra ein Online-Seminar entwickelt, dass dir hilft, als Führungskraft Krisen erfolgreich zu bewältigen:

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Woran verzweifelt oder resigniert ihr so? + Umfrage

Wie gehst du mit Zweifeln um? Warst du schon einmal kurz davor, zu resignieren? Mich interessieren auch ganz konkret deine Methoden und Herangehensweisen! Schreibe sie mir in die Kommentare und nimm gerne auch ganz unten an unserer Umfrage zum Thema Resignation teil (natürlich anonym!). Ich wünsche dir noch eine erfolgreiche Woche, dein Henryk