The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Weißt du, wie dich dein Umfeld wahrnimmt?

Achtung, Image-Killer: Diese 8 Formulierungen und Verhaltensweisen sind gefährlich

Bestimmt fragst du dich, wie Formulierungen und Verhaltensweisen ein Image-Killer sein können. Ganz einfach. Dein Image ist der Gesamteindruck, den mehrere Menschen (hier z. B. aus deinem Arbeitsumfeld) von dir haben. Ein besonders großes Risiko lauert daher in den Verhaltensweisen und Formulierungen, die du regelmäßig gegenüber deinem Umfeld verwendest. In den letzten 3–4 Wochen wurden meine beiden Artikel »No-Gos: Diese Formulierungen gehen gar nicht!« & »Achtung, Karrierekiller: Die "Alles gut"-Floskel« zusammen mehr als 500.000x gelesen!

Offensichtlich haben die Themen einen Nerv getroffen, denn ich habe Mails bekommen, in denen mir von weiteren Floskeln, nervigen Formulierungen und Verhaltensweisen berichtet wurde. Deshalb habe ich hier einige davon zusammengefasst und erkläre auch, welche Alternativen du nutzen kannst.

Ist dein Image bereits ruiniert?

Wahrscheinlich hast du dir im Alltag bisher relativ wenig Gedanken um dein Image gemacht. Das ist ganz normal, denn es gibt viele dringende Anliegen, die solche grundsätzlichen Gedanken verdrängen. Trotzdem empfehle ich dir in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 3–4 Monate) mal einen »Image-Check zu machen«. Das funktioniert am besten über ein offenes Gespräch mit deiner Führungskraft oder einer/m vertrauensvollen Kollegen:in. Dort kannst du direkt fragen, wie dein Eindruck im Team oder der Abteilung ist. Alternativ kannst du auch versuchen, herauszufinden, wie dein Spitzname ist. Darin werden häufig auf humorvolle Art vom Umfeld deine Eigenschaften zusammengefasst.

Wichtig ist, es handelt sich bei deinem Image nur um einen Eindruck, nicht um eine Tatsache oder Wahrheit. Selbst wenn du bemerken solltest, dass dein Image nicht das abbildet, was oder wie du eigentlich bist, ist das noch kein Untergang. Du kannst den Eindruck dann gezielt beeinflussen, indem du z. B. nach Alternativen für nervige Verhaltensweisen oder Formulierungen suchst.

#1: „Ja, aber“

Bereits nach wenigen Tagen hat sich in den Zuschriften der Sieger abgezeichnet. Es ist die extrem nervige „Ja, aber“-Antwort. Sie nervt besonders deshalb, weil sie eine spontane und sehr negative Reaktion auf die eigenen Äußerungen ist. Auf der Tonspur schwingt folgende Aussage mit: Mag ja sein, dass du das glaubst … ich weiß es aber besser!
Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Klugsch***, der/die mich kaum ausreden lässt und alles besser weiß!

Wie es besser geht: Jeder Mensch möchte sich gehört und verstanden fühlen. Deshalb empfehle ich zuerst eine wertschätzende Reaktion, wie ein Kopfnicken und Lächeln. Danach kommt dein Input viel besser an, wenn du mit „Stimmt … und außerdem / genau deswegen …“ beginnst. Damit unterstreichst du die Aussage deines Gesprächspartners und ergänzt mit deinem Input.

#2: „Fehlender Augenkontakt“

Auch wenn der Augenkontakt in virtuellen Besprechungen schwierig ist, er ist und bleibt ein Zeichen der Aufmerksamkeit. Das Smartphone vibriert und auf dem parallelen Monitor kommen neue Mails herein. Die Anzahl der Ablenkungen ist groß und es mag gerechtfertigt sein, nebenbei eine Mail zu überfliegen.
Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Ich bin offensichtlich nicht so wichtig, wie X (was immer er/sie da gerade so macht!)

Wie es besser geht: Was im persönlichen Gespräch als unhöflich empfunden wird, gilt in der Zoom- / Teams-Welt ebenso: Ich wertschätze meine:n Gesprächspartner:in, in dem ich ihn/sie anschaue. Wenn dir das schwerfällt, empfehle ich dir, das Mailprogramm während eines Videocalls zu schließen und das Smartphone in den Flugmodus zu versetzen.

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#4: „Also ICH glaube ja, ...“

Donald Trump hat es uns vorgemacht: Selbst wenn du etwas nicht mit Fakten belegen kannst, dann sprich einfach mit festem Ton davon, was du glaubst! Trauriger Höhepunkt dieser Gesprächstaktik war sein Glaube daran, dass es interessant sein könnte, Covid-19 durch die Einnahme von Reinigungsmittel zu bekämpfen. Offensichtlich hat sich seine Gesprächstaktik auch in deutschen Büros verbreitet. Wenn du einem Argument mit der „Also ich glaube ja, ...“ Taktik begegnest, begibst du dich damit automatisch auf das Gebiet der unsachlichen Spekulationen.

Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Du hast keine Argumente mehr und kannst fachlich keine andere Position aufbauen. Also flüchtest du auf die emotionale Ebene.

Wie es besser geht: Wenn dich ein Argument nicht überzeugt, du es aber nicht widerlegen kannst, sprich das lieber konkret an und benenne auch die Ursachen für dein Bauchgefühl. „Ich verstehe, dass Sie X für einen guten Weg halten. Der Weg klingt logisch. Trotzdem bin ich noch nicht ganz davon überzeugt, weil ....“

#3: „Man sollte …”

In diesem Image-Killer sind sogar zwei unglückliche Formulierungen enthalten. Als Erstes ist »Man« sehr unkonkret. Um wen geht es denn genau? Um DICH oder MICH oder Frau Müller aus der Buchhaltung? Das Konjunktiv „sollte / müsste / etc.“ macht es noch schlimmer. Soll denn jetzt oder nicht? Muss hier etwas getan werden (und wenn ja, WAS?) oder doch lieber nicht.
Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Ängstliche:r Schwafler:in! Weiß offensichtlich selbst nicht, was zu tun ist und versteckt sich lieber hinter „Man & sollte“. Hat offensichtlich Angst zu sagen, dass Frau / Herr A X machen muss, um das Problem zu beseitigen.

Wie es besser geht: Wenn Dich etwas stört oder Dir ein Missstand aufgefallen ist, sprich Deine Ideen zur Verbesserung konkret aus. Wenn Du eine konkrete Aufgabe adressierst, kann das natürlich zu einer Diskussion führen. Solange diese Diskussion konstruktiv und auf Augenhöhe bleibt, ist das völlig OK und gehört zum Berufsalltag dazu.

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#5: Floskeln, Phrase und Buzzwords

Sprache ist wie Mode: Sie verändert sich ständig und es gibt Trends, die nachgeahmt werden und niemals jedem gefallen können. Ebenfalls ähnlich zu Mode ist, dass es flexible Trendsetter gibt, die Sprache prägen können und sehr flexibel im Umgang mit Formulierungen sind. Und es gibt die »Mitläufer«, die stumpf das übernehmen, was sie überall hören und glauben, damit ebenfalls voll im Trend zu liegen. Besonders peinlich wird es, wenn bei der Mode und Sprache Trends aufgenommen werden, die einfach nicht zu dem jeweiligen Typen passen.

Ein Praxisbeispiel: Du tust dich mit Humor schwer, sprichst eher ruhig und bist mehr sachlich als emotional. Wenn du jetzt versuchst, gezwungen deine Kommunikation »aufzupeppen« indem die Formulierungen, wie »Aber so was von!« (emotionale Zustimmung) oder „Tatsächlich habe ich...“ (peinlicher Versuch ein Überraschungsmoment aufzubauen) nutzt, wirkt das eher peinlich.

Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Oje, Herr / Frau X versucht verzweifelt cool / spannend zu wirken. Leider passen die Stilmittel nicht zur Person und kratzen damit sogar an der Authentizität.

Wie es besser geht: Die inflationäre Nutzung von Floskeln hat noch niemandem gutgetan. Und ganz bestimmt möchtest du nicht zum Anlass eines Meeting-Bullshit-Bingo werden, oder? Mein Tipp: Achte bei E-Mails, Telefonaten und Gesprächen auf die Formulierungen, die du nutzt, wenn du gerade nicht weiterweißt oder unsicher bist. Diese Stellen füllen wir gerne mit Floskeln. Hast du deine Floskeln und Buzzwords erkannt, hilft es schon, diese Worte durch ein anderes Wort zu ersetzen.

Du kannst das momentan nervigste Buzzword: Tatsächlich (es tut mir beim Schreiben sogar in den Fingern weh) z. B. durch: aktuell, momentan, heute, etc. ersetzen. Alternativ hilft auch einfaches Weglassen! ;-) So einfach wie du es nämlich an fast jeden Satzanfang stellen kannst (mach gerne mal einen Test dazu!), kannst du es nämlich auch streichen, ohne damit die Aussage deines Satzes zu verändern. Was sich ändert ist, dass du dir den peinlichen Versuch ersparst, originell zu wirken.

#6: Geiz, Pfennigfuchser & Schmarotzer

Tatsächlich ;-) (Kleiner Spaß. Sollte ich jemals einen Satz so beginnen, hacke ich mir 'ne Axt ins Bein!)
Ja, es gibt diese Verhaltensweisen auch im Büro und nicht nur in der Kneipe, wenn sich ein Freund immer dann verabschiedet, wenn er/sie mit der nächsten Runde dran wäre.

Im Büro sagen Schmarotzer gerne „Ach, wenn du schon dabei bist, kannst du das mal für mich mitmachen...“ oder "Schreibst du dazu schnell eine E-Mail an...“ und binden dich gerne in eigene Aufgaben mit ein.
Umgekehrt wissen diese Personen immer ganz genau, wie viel Zeit, Budget, Aufgaben sie selbst noch haben und deshalb die empfangenen Gefallen leider nicht zurückgeben können.

„Tut mir leid, ich bin heute schon bei 7,73 Stunden und muss jetzt gehen!“ „Das kann ich leider nicht machen, denn ich habe noch 12 Kundenanrufe zu machen, die 5 Minuten dauern und dann habe ich Feierabend!“

Ein Praxisbeispiel der absurden Art: Im Team haben wir eine Sammelbestellung bei einem Restaurant aufgegeben und einen Kollegen als Abholer ausgewählt. Das Essen war gut, also bestellten wir ein paar Tage später erneut und ich habe mich zur Abholung angeboten. Im Restaurant wurde mir dann Bonuskarten für mit jeweils einem Stempel für jedes Mittagessen angeboten, die ich gerne angenommen und verteilt habe. Dem Abholer der letzten Woche habe ich seine Karte gegeben und gesagt: „Hier ist deine ZWEITE Karte. Zusammen mit den Stempeln von letzter Woche kannst du dir bald ein kostenloses Essen abholen!“ Seine Reaktion: „Oh äh, ich dachte, ihr wollt das eh nicht!“ 🤨
Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Ich werde von Person X ausgenutzt. Er/sie denkt immer nur an sich selbst. Sehr egoistisch!

Wie es besser geht: Wenn du nicht der »Laisser-faire« Typ bist und es dir schwerfällt mal fünf gerade sein zu lassen, empfehle ich dir mit einer Liste darauf zu achten, wie oft du einen Gefallen in Anspruch nimmst und wie oft du etwas zurückgibst. Achte dabei auch auf Dinge, die in deinen Augen selbstverständlich sind.

Profi-Tipp: Wenn du nicht nur das Schmarotzer-Image vermeiden möchtest, sondern ein sehr nützliches Karrierenetzwerk aufbauen möchtest, empfehle ich dir mein kostenloses Seminar »Karriere mache - Grundlagen«. Da erkläre ich dir, wie du es schaffst, in deinem Netzwerk Personen zu haben, die einander bereichern und bei der Karriere unterstützen.

#7: „Also ICH habe ja ...“

Ähnlich egoistisch wirken Gesprächspartner, die nur auf die passende Gelegenheit warten, um etwas von sich erzählen zu können. Dabei sind sie meistens nicht mal sehr feinfühlig, was den passenden Moment betrifft. Das ist dann nämlich eher eine Atempause, die genutzt wird, um dazwischen zu grätschen und von den eigenen Heldentaten zu erzählen. Das ist besonders unpassend, wenn es im ursprünglichen Gespräch um ein Problem ging, was den Gesprächspartner beschäftigt. Auf diese Sorgen mit einem „Also, ICH habe solche Probleme ja nicht, weil....“ zu reagieren, wirkt sehr überheblich.
Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Super, ich bin wieder unterbrochen worden. Richtig zugehört hat er/sie eh nicht. Offensichtlich geht es ihr/ihm nur darum, zu erzählen, wie toll er/sie selbst ist.

Wie es besser geht: Hier ist der Weg zur Verbesserung einfach erklärt, in der Praxis allerdings mit großen Anstrengungen für die »Also ICH«-Typen verbunden. Warte einfach, bis der Gesprächspartner am Ende seiner Ausführung angekommen ist. Das merkst du üblicherweise an einer Pause, die über eine Atempause hinaus geht. Du kannst sogar noch Empathie-Punkte sammeln, wenn du fragst, wie sich die Person damit fühlt oder was du tun kannst, um sie zu unterstützen.

#8: „Ich sehe was, was du nicht siehst“

Dieser Image-Killer ist im Rahmen der Corona-Krise erst so richtig aufgefallen, auch wenn es das Verhalten bestimmt schon immer gab. Gemeint sind damit Menschen, die mit einer arrogant überheblichen Art beteuern, dass sie schon längst geblickt haben, was wirklich hinter den Kulissen passiert. Ich kann mich noch gut an einen Abteilungsleiter-Kollegen erinnern, der bei Vodafone gesagt hat „Wer ernsthaft glaubt, dass es hier nur um eine Kostensenkung geht, wird noch sein blaues Wunder erleben!“ Vermutlich ist er heute ein überzeugter Anhänger der Querdenker ;-)
Was damals wie heute gleich ist, dass diese Personen überzeugt sind, das große Ganze zu erkennen, während alle anderen wie dumme Schafe (oder Lemminge) ins Verderben laufen.

Beim Gesprächspartner entsteht folgender Eindruck: Aha, ich bin also zu blöd, um zu erkennen, was (angeblich) wirklich passiert? Gott sei Dank, gibt es so unsympathische Aufklärer wie dich!

Wie es besser geht: Wenn du wirklich Informationen hast, die andere nicht haben, kannst du versuchen sie sympathischer zu teilen. Dafür ist es wichtig, dass du Fakten konkret benennst und auch bereit bist, darüber zu diskutieren. Du kannst beispielsweise sagen: „Ich habe mittlerweile Zweifel, dass es hier nur um X geht. Stutzig gemacht hat mich die Tatsache, dass ....! Wie siehst du das denn?“

Welche Image-Killer kennst du?

Bestimmt lässt sich die Liste der Image-Killer noch erweitern. Dazu freue ich mich über deine Erfahrungen. Was hast du an anderen beobachtet, was mindestens deinen Eindruck von dieser Person negativ beeinflusst hat?
Schreib mir dazu gerne eine Nachricht (gerne inkl. Kontaktanfrage) bei Xing oder LinkedIn und ich freue mich sehr, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst!

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Ich freue mich auf dich!
Beste Grüße
Henryk Lüderitz

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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