Eine gute Bewerbung zu schreiben, ist gar nicht so einfach.
Checkliste Bewerbungsprozess: Mit diesen 5 Tipps punktest du im Erstkontakt & Bewerbungsschreiben
Wenn Unternehmen heutzutage eine Stellenausschreibung veröffentlichen, steckt dahinter ein ganz banaler Grund: Sie brauchen Verstärkung! Das bestehende Team ist überlastet, die Arbeit wächst ihnen über den Kopf und neue Mitarbeiter:innen werden händeringend gesucht.
Viele Firmen haben es sich allerdings auch abgeschrieben, den/die perfekte:n Mitarbeiter:in zu finden – und sie fahren gut damit, Quereinsteiger:innen einzustellen. Solange nämlich ein:e Bewerber:in offen und interessiert ist, kann der Rest angelernt werden. Eine gewisse Grundfähigkeit allerdings sollte der/die Bewerber:in schon noch mitbringen. Aber der Rest ist Lernsache.
Was ich damit sagen will: So bunt dein Lebenslauf auch sein mag, du hast trotzdem sehr gute Chancen in deinem Traum-Unternehmen einsteigen zu können. Denn mach dir unbedingt klar: Du bist eine Ressource! Eine überaus wichtige Ressource, denn du besitzt viele Kompetenzen in dir, die ganz viele Unternehmen an entscheidender Stelle gebrauchen können.
#1 Der Erstkontakt einer guten Bewerbung
Sobald dir eine Stellenausschreibung also gefällt, stellst du erstmal den Erstkontakt mit dem Unternehmen her. Das kann ganz klassisch per E-Mail oder Telefon sein. Neuerdings wird aber auch viel der Erstkontakt per WhatsApp gefordert.
Im Erstkontakt kannst du deine persönlichen Prioritäten erfragen: „Was ist wichtiger bei Ihnen – Fachkompetenz oder die persönliche Einstellung?“ Dann weißt du direkt, woran du bei dem Unternehmen bist und ob es sich überhaupt lohnt, eine Bewerbung abzuschicken. Denn wenn du mit dem Firmen-Credo nicht konform bist, hat es eigentlich auch keinen Zweck, dort einen Großteil deiner Lebenszeit zu verbringen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du dich in deinem Bewerbungsschreiben auf das Telefonat beziehen kannst und auf diese Weise schon mal eine gute Connection hast. Apropos Bewerbungsschreiben …
Bewerbung schreiben? Kann ich!
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#2 Das Bewerbungsschreiben
Ich weiß, dass heutzutage viel darüber diskutiert wird, ob ein Anschreiben überhaupt nötig ist. Aber gehen wir einfach mal von dem Fall aus, dass du ein Anschreiben brauchst.
Kein Problem, denkst du dir jetzt? Im Internet gibt es zahlreiche vorformulierte Texte. Dann wählst du dir einfach den besten aus, änderst ein paar Namen/ Daten um – und tadaa – fertig ist dein Anschreiben.
BÄM! Mit dieser Aktion hast du dich direkt ins Aus geschossen! Denn jede:r Personaler:in kennt diese Internet-Texte auswendig, da sie Hunderte von diesen Dingern pro Tag erhalten. Da ist einfach nur Langeweile vorprogrammiert – und es zeugt nicht gerade von Kreativität, wenn du einfach vorgefertigte Anschreiben nimmst.
Klar, ein Bewerbungsschreiben auf diese Art zu schreiben, ist äußerst zeitsparend. Aber wenn du wirklich Interesse an der Jobposition hast, auf die du dich gerade bewirbst, dann musst du viel Herzblut & Verstand investieren.
Schreibe NIEMALS „hiermit bewerbe ich mich…“
Hast du dich gerade dabei ertappt, dass du öfters mal den Satz „Hiermit bewerbe ich mich …“ verfasst hast? Na, damit bist du nicht alleine. Dieser äußerst langweilige Standardsatz steht in fast jeder Bewerbung als allererstes. Mit diesem Satz verschwindest du direkt in der grauen Masse der uninteressanten Bewerbungsschreiben! Wenn du diesen Satz geschrieben hast, musst du dich nicht wundern, wenn du keine Einladung zu einem persönlichen Gespräch erhältst.
Das bedeutet: Der erste Satz in einer Bewerbung ist der wichtigste überhaupt. Er entscheidet darüber, ob es sich für den/die Personaler:in lohnt, dein Anschreiben weiterzulesen oder ob deine Bewerbung eben im Müll landet.
Anstatt „hiermit bewerbe ich mich“ zu schreiben, beginne den ersten Satz lieber mit Anekdoten aus deinem Leben. Ein Beispiel: Als Kind hast du gerne Blumensträuße gesteckt und damit deine ganze Familie erfreut. Dadurch hast du deine Leidenschaft zur Floristik entdeckt und deswegen ist die ausgeschriebene Stelle zur „Floristin“ genau die richtige für dich.
Sei in deinen Beschreibungen ehrlich und authentisch. Der erste Satz im Bewerbungsschreiben muss zu deiner Person passen. Wenn du zu viel prahlst und im persönlichen Gespräch eher der stille Typ bist, dann passt das nicht zusammen und der/die Personaler:in wundert sich, wen er/sie da zum Gespräch eingeladen hat.
Der letzte Satz im Bewerbungsschreiben ist immens wichtig
Auch der letzte Satz ist sehr wichtig. Viele Bewerber:innen benutzen viel zu viel Konjunktive in ihrem Satz: „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem Gespräch einladen würden.“
Der Satz strotzt nicht gerade vor Selbstbewusstsein, sondern hört sich vielmehr äußerst unsicher an. Das merkt ein:e Personalentscheider:in natürlich sofort. Als Kandidat:in läufst du Gefahr, auch mit diesem Satz aussortiert zu werden. Unternehmen wollen selbstsichere Bewerber:innen mit Macher-Qualitäten.
Formuliere den letzten Satz besser, ganz konkret und selbstbewusst: „Ich freue mich, wenn wir uns zu einem persönlichen Gespräch treffen.“
Das ist eine klare Ansage.
#3 Unvollständige bzw. zu viele Unterlagen
Eigentlich ist es überflüssig, den folgenden Tipp zu schreiben, aber leider machen den nächsten Fehler noch zu viele Bewerber:innen: Unsaubere Unterlagen einreichen. Zeugnisse werden schief eingescannt, die Glasscheibe vom Scanner hat Flecken, sodass deine Unterlagen auch Flecken haben. Einige Dokumente weisen Eselsohren auf.
Anhand von nachlässigen Bewerbungsunterlagen kann man auf deine Persönlichkeit schließen. Anscheinend ist dir deine Bewerbung nicht so wichtig oder du bist einfach ein tüdeliger Typ. Da stellt sich mir die Frage: Möchte man so jemanden einstellen, der seine Unterlagen nicht ordentlich abgegeben kann?
Der andere Fehler ist die Art und Weise, wie die Unterlagen versendet werden. Manch eine:r erstellt eine Zip-Datei, in der sich zwanzig Dateien in Form von Zeugnissen, Urkunden, Nachweise etc. finden. Kein:e Personaler:in hat weder Lust noch Zeit, sich diese vielen Dokumente anzusehen. Fazit: Deine Bewerbung landet im Stapel: Absagen.
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Daher mache es dir und den Personaler:innen einfach, indem du nur drei Dateien verschickst:
- ein PDF für dein Bewerbungsschreiben
- ein PDF für deinen Lebenslauf und
- ein PDF für alle Zeugnisse, die relevant sind.
Mit diesen drei Dateien ist es eine überschaubare Datenmenge, die nicht das Postfach des Empfängers / der Empfängerin sprengt. Somit hast du gute Chancen, dass deine Bewerbung bis zum Schluss wahrgenommen wird und du in den Topf der Kandidaten für ein Vorstellungsgespräch kommst.
Apropos Zeugnisse: Reduziere deine Zeugnisse auf die absolute Quintessenz! Grundschulzeugnisse haben in einer seriösen Bewerbung nichts zu suchen. Deine Bewerbung sollte ganz clean und reduziert sein – und natürlich vollständig.
#4 Erreichbarkeit & Professionalität
Kaum jemand denkt darüber nach, wie es nach der Bewerbung weitergeht; und vor allem, wie man für das Unternehmen erreichbar ist. Viele Kandidat:innen geben eine Handynummer an, die aber einen Zahlendreher intus hat. Fazit: Bewerber:in ist nicht zu erreichen, die Bewerbung landet im Müll.
Oder eine fremde E-Mail landet direkt im Spam-Ordner, der täglich automatisch geleert wird – somit verläuft die Einladung zum persönlichen Gespräch im Sand.
Als Bewerber:in musst du Professionalität beweisen, damit du ernst genommen wirst. Professionalität fängt damit an, dass du dir eine vernünftige E-Mail-Adresse zulegst. hasi1979@hotmail.com ist nicht gerade seriös und du schießt dich damit direkt ins Aus. Besser ist es daher, dir einen E-Mail-Account zuzulegen, der speziell für deine Bewerbungen ist: deinname@gmail.com
Wenn du eine eigene Webseite hast, kannst du dir auch darüber einen Account machen: deinname@bewerbungen.com. Viele Wege führen nach Rom, aber nur wenige sind wirklich professionell.
Ein weiteres Desaster der Erreichbarkeit ist die Mailbox deines Handys. Einige Bewerber:innen haben entweder keine Mailbox eingerichtet, sodass der wichtige Anruf womöglich ins Leere geht. Oder aber die Mailbox empfängt den/ die Personaler:in mit einem Spruch à la: „Moin Moin, alles fresh? Du weißt, was du nach dem Piepton tun musst …“ Auch nicht gerade sehr überzeugend … Überprüfe daher mal deine Mailbox und mit welcher Ansage du deine Anrufer:innen begrüßt.
Angemessen den Anruf entgegen nehmen
Wenn du den Anruf direkt entgegennimmst, denk daran, dich vernünftig zu melden. Wenn du einfach nur „ja“ sagst, weiß dein:e Gesprächspartner:in nicht, mit wem sie es zu tun hat; macht also keinen guten ersten Eindruck. Nur „Hallo“ sagen ist auch keine Option. Und komplett abschreiben kannst du das Gespräch, wenn du dich mit „wer stört?“ meldest.
Nimm den Anruf einfach mit einer freundlichen, offenen Stimme entgegen: „Guten Tag, hier sprich Max Müller!“ Der/die Personaler:in weiß direkt, dass der/die richtige Ansprechpartner:in am Telefon ist und die weiteren Schritte im Bewerbungsverfahren können nahtlos besprochen werden.
#5 Ghosting
Bestimmt hast du schon mal den Begriff „Ghosting“ gehört. In meinen Seminaren höre ich von dieser Problematik öfters, nämlich, dass sich Bewerber:innen einfach nicht mehr melden. Anrufe werden nicht angenommen; es wird aber auch nicht zurückgerufen. E-Mails werden nicht gelesen oder erst einige Wochen später. Dieses Verhalten frustriert Personalentscheider:innen natürlich.
Selbstverständlich passiert es mitunter, dass man sich gegen eine Jobposition entscheidet, weil man vielleicht schon einen anderen Job ergattert hat. Oder man anhand von Bewertungsportalen zu viel Schlechtes über die besagte Firma gelesen hat.
Wenn dies der Fall ist, dann sag es doch einfach. Ruf die Firma an und verkünde freundlich, dass du deine Bewerbung zurückziehst. Wenn dir das peinlich ist, dann kannst du auch eine E-Mail schreiben. Aber sich einfach nicht mehr melden und alle Beteiligten im Unklaren zu lassen, ist nicht gerade ein feiner Schachzug!
Wenn du aus Versehen unerreichbar bist, dann mache dir Gedanken darüber, was nach dem Absenden deiner Bewerbung passiert. Wie bist du erreichbar? Und wie kannst du deine Erreichbarkeit möglichst professionell rüberbringen?
Weitere Tipps für deine erfolgreiche Bewerbung
Du merkst, ein Bewerbungsschreiben & eine Bewerbung sind grundsätzlich schnell gemacht. Nur sind sie dann selten gut und führen noch seltener zum Erfolg bzw. zur Einstellung. Beachtest du meine Tipps, steigen deine Chancen für eine Bewerbung und du schaffst es mit deiner Bewerbung in die nächste Runde: das Vorstellungsgespräch.
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Henryk Lüderitz