Verschmelzung von Arbeit und Privatleben
Das neue Arbeitsmodell: Work-Life-Blending
Work-Life-Balance ist oldschool. Das neue Arbeitszeitmodell heißt: Work-Life-Blending!
Der Fokus hierbei liegt auf der Verschmelzung von Arbeitszeit und Freizeit.
Das neue Arbeitszeitmodell gibt es schon seit Längerem; allerdings in anderen Ländern. In Deutschland ist dieser Trend noch nicht wirklich angekommen. Nur die hippsten Unternehmen setzen auf Work-Life-Blending und lassen ihren Mitarbeitern viele Freiheiten in Bezug auf die Arbeit.
Der Arbeitsmarkt verändert sich, daran gibt es nichts zu rütteln. Je mehr digital natives die Jobwelt betreten, desto mehr werden die alten Arbeitsstrukturen aufgebrochen. Kein:e junge:r Angestellte:r möchte heutzutage 8 Stunden lang in einem stickigen Büro verbringen – und die wertvolle Lebenszeit an sich vorbeirauschen sehen. Auch eine zu kurze Mittagspause von 30 Minuten, in der man es so gerade eben schafft, um den Block zu laufen oder sich ein Sandwich reinzupfeifen, ist nicht gerade ein Lockmittel für junge Arbeitnehmer:innen. Die größtmögliche Freiheit ist heute die Devise!
Wer da nicht mitzieht, hat schlechte Chance, auf dem globalen Arbeitsmarkt wahrgenommen zu werden. Das erkennen mittlerweile auch viele deutsche Unternehmen und bröckeln peu à peu ihre starren Arbeitszeitmodelle auf.
Die neue Normalität
Mal eben mit dem Hund raus gehen, während du im Homeoffice bist und an einem Projekt arbeitest? Deine Mittagspause verlängern, um persönliche Erledigungen zu tätigen? Mit dem neuen Arbeitsmodell des Work-Life-Blending ist das kein Problem mehr. Die verlorene Arbeitszeit hängst du einfach individuell hinten an, sobald dir danach ist: Abends entspannt im Bett, früh morgens oder sogar nachts, wenn du nicht schlafen kannst.
Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, wie das noch bei der Work-Life-Balance wichtig war, ist aufgehoben und existiert nicht mehr. Arbeit wird während der Freizeit ausgeübt und Freizeit während der Arbeitszeit. Das Privatleben wird in den Joballtag integriert und andersherum.
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Vorteile der neuen Arbeitswelt
Das Arbeitszeitmodell des Work-Life-Blending bringt sehr Vorteile mit sich - sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Angestellte.
Du kannst völlig selbstbestimmt deine Zeit einteilen
Welches Projekt ist wichtig und muss sofort abgearbeitet werden? Welche Aufgabe kannst du ruhig noch ein paar Tage liegen lassen? Du selbst hast es in der Hand und kannst selbst darüber bestimmen, woran du arbeiten möchtest – und vor allem, wie lange du arbeitest.
Bist du eher der Typ, der vier Stunden am Stück straight arbeiten kann? Oder brauchst du viele Pausen, gehst zwischendurch mal an die frische Luft oder hängst im Café ab. Alles machbar, denn du bestimmst über deine Arbeitszeiten. Der Bonus für dich als Young Professional: Größere Freiräume = zufriedenere Mitarbeiter:innen.
Flexibilität & Produktivität
Durch die freie Zeiteinteilung bekommst du viel mehr private Termine unter einen Hut. Wer täglich starre Arbeitszeiten von 8 bis 17 Uhr hat, der kommt oft in Bredouille, wenn man danach noch zum Einkaufen fahren muss… Oder die Kinder abholen muss… Oder sich um die kranken Eltern kümmern muss.
Mit dem Work-Life-Blending kannst du nach deinen persönlichen Bedürfnissen und nach deinem Bio-Rhythmus arbeiten. Bist du Langschläfer und kommst vor 10 Uhr nicht so richtig aus den Puschen? Dann fängst du halt erst mittags mit deiner Tätigkeit an. Oder arbeitest du lieber in den frühen Morgenstunden und hast den restlichen Nachmittag frei. Deine Entscheidung, dank der Flexibilität.
Höhere Arbeitsmotivation
Keine Kontrolle der Arbeitszeiten, kein über-die-Schulter-blicken vom Chef – so kann Arbeit richtig Spaß machen. Der/die Arbeitnehmer:in fühlt sich frei in seinen/ ihren Entscheidungen, die Eigenverantwortung ist sehr hoch und fühlt sich gut an. Auf diese Weise steigert sich oft die Produktivität der Mitarbeiter:innen. Und was will man als Chef:in mehr als eine gute Produktivität?
Als Young Professional kannst du dich mal fragen: Welches Teammitglied ist wohl motivierter im Job? Derjenige, der morgens um acht Uhr auf der Matte stehen muss und nicht vor Ende der Arbeitszeit gehen darf. Oder diejenige, die von zu Hause oder unterwegs arbeiten darf, ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen ausgerichtet?
Jeder Trend hat auch Nachteile
Es ist natürlich auch ein großer Vertrauensbeweis deines Arbeitgebers/ deiner Arbeitgeberin dir gegenüber, dass du so frei schalten & walten darfst. Es gibt keine Kontrolle der Arbeitszeiten, keine Stechuhr und niemanden, der dich ermahnt, weil du zehn Minuten vor Ende der eigentlichen Arbeitszeit das Büro verlässt.
Natürlich musst du als Arbeitnehmer:in dafür sorgen, dass du deine im Vertrag geregelten Arbeitszeiten auch einhältst. Wenn du eine 40-Stunden-Woche hast, dann kannst du nicht mal eben nur 30 Stunden arbeiten. So nach dem Motto: Der/ Die Chef:in kriegt es ja eh nicht mit, ob ich arbeite oder ob ich im Strandkorb liege.
Wenn du schon so große Freiheiten im Job genießt, ist es das Mindeste, dass du das Vertrauen zurückgibst – und anständig dein Arbeitspensum erfüllt sowie Ergebnisse präsentierst.
Achtsam mit der eigenen Gesundheit umgehen
Work-Life-Blending verleitet viele Arbeitnehmer:innen aber auch zu Überstunden – gerade weil die Arbeitszeit nicht dokumentiert wird. Da wird das wichtige Projekt noch spät nachts schnell zu Ende geführt, weil am nächsten Tag wieder andere Aufgaben Priorität haben. Dauerhafter Schlafmangel kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigen führen. Achte deshalb selbst auf deine Gesundheit: Was ist zu viel, wo brauche ich mehr Pausen.
Die ständige Erreichbarkeit kann zudem auch viel Stress auslösen und einer zu hohen Belastung führen. Wer keine Minute mehr für sich hat und nonstop erreichbar sein muss, der sollte auf seine Psyche gut acht geben – sonst droht womöglich ein Burnout.
Durch die mangelnde Trennung von Job und Privatleben verschwimmen die Grenzen. Wer damit nicht klarkommt, sollte sich besser einen Job mit Work-Life-Balance suchen. In diesem Arbeitszeitmodell herrscht noch eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit – was auch nicht schlecht ist.
3 Tipps zum Umgang mit Work-Life-Blending
#1 Prioritäten setzen
Wer auf sich selbst gestellt ist im Job, der muss sich gut selbst organisieren können. Fehlt dir das nötige Zeit- und Selbstmanagement, führt dich das Work-Life-Blending Arbeitsmodell schnell ins Chaos. Fehlen dir beispielsweise klare Prioritäten für deinen Job, leidet die Qualität deiner Arbeit, auch wenn du bis spät in die Nacht arbeitest.
Deshalb empfehle ich dir in diesem Arbeitsmodell regelmäßig eine Liste mit Prio A, B und C Aufgaben zu erstellen. Diese Liste kannst du auch gut mit deinem Team oder deiner Führungskraft abstimmen.
Nie wieder Stress & Chaos im Joballtag!
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#2 Arbeitsgeräte abschalten
Auch im Homeoffice kannst du dir feste Arbeitszeiten zurechtlegen. Sind diese vorbei, schalte dein Smartphone auf stumm, damit du nicht bei jeder eingehenden Nachricht direkt draufschaust. Schalte deinen PC/ Laptop aus und genieße einfach mal die Ruhe nach einem anstrengenden Tag. Das ist dann quasi dein mini-digital-detox. Wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, dann geh raus an die frische Luft – Waldbaden soll hier gut helfen.
#3 Finde die richtige Arbeitsform für dich
Nicht jeder ist für den neuen Trend Work-Life-Blending geschaffen. Wenn du eher Strukturen, feste Arbeitszeiten und eine tägliche Routine benötigst, dann solltest du dich besser nach solchen Jobs umsehen. Das ist auch kein Grund zum Schämen – verschiedene Menschen brauchen einfach verschiedene Arbeitszeitmodelle.
Gut, dass es heutzutage so viele Modelle gibt; zugeschnitten auf deine persönlichen Bedürfnisse. Genau wie meine Seminare. Schau doch mal rein – bestimmt findet sich etwas Passendes für dich.
Mit welchem Arbeitsmodell arbeitest du?
Wie sieht dein Joballtag aus? Bist du von 9-to-5 im Büro anwesend oder arbeitest du von Zuhause aus? Teile gerne deine Erfahrungen und schreibe mir eine Nachricht per Xing oder LinkedIn.
Beste Grüße
Henryk Lüderitz