Gesundes Misstrauen: Empfehlungen dürfen ignoriert werden!
Als Young Professional Ratschläge ignorieren!
Wohlgemeinte Ratschläge am besten ignorieren!
Muss man sich als Young Professional (und auch sonst) eigentlich jede Empfehlung gefallen lassen? Oder gibt es auch Hinweise, die man sogar besser ignoriert? Soviel schon mal vorab: Ja, es gibt Hinweise und Empfehlungen, die ignorierst du besser. Welche das sind und woran du sie erkennst, erkläre ich dir hier.
Nicht jedes Feedback und jeder Hinweis ist wertvoll.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Young Professional im Unternehmen auf Karrierekurs gewesen zu sein. Sich in großen Unternehmen durchzubeißen, wird nicht ohne Grund mit dem Leben im Haifischbecken verglichen. Allerdings hat dieser Vergleich einen Haken: Nicht nur die Haie und damit die offensichtlichen Gefahren gilt es zu beachten. Manchmal können auch die kleinen und giftigen Fische deinem langfristigen Erfolg im Wege stehen.
Um bei der Metapher zu bleiben: Ernährst du dich im Haifischbecken langfristig von den falschen Hinweisen und Ratschlägen, wirst du ihnen zum Opfer fallen. Und danach ein prima Haifischhappen abgeben.
Deshalb gilt es, ganz genau zu prüfen, ob folgende Eigenschaften auf die Hinweise zutreffen, die du erhältst:
Falsche Empfehlung Nr. 1: Weit weg
Die wohl häufigste Art des nutzlosesten Ratschlags kommt von sehr weit weg. Quasi von der Palme der Nachbarinsel, mit stark eingeschränkten Blick auf dein Haifischbecken. Von dort flüstert (oder besser brüllt) dir jemand herüber, dass …
das so nie klappen wird & du für echten Erfolg XY machen musst.
Diese Ratschläge erinnern an Omas gut gemeinte Hinweise: „Kind, du kannst doch nicht so lange arbeiten!“ Wohingegen der Oma zumindest ein wohlwollendes Motiv unterstellt werden kann.
Was hilft, diese Hinweise zu entlarven: Frag nach, was die Person von deiner Situation genau mitbekommen hat und welche Erfahrungen er/sie selbst mit diesen Situationen gemacht hat.
Falsche Empfehlung Nr. 2: Selbst keine Ahnung haben
Die zweite Art der nutzlosen Empfehlung beinhaltet Hinweise von Personen, die selbst absolut keine Ahnung von der Materie haben. Wie die Flugzeugpassagiere, die bei einer rumpeligen Landung kommentieren, dass der/die Pilot:in viel zu schnell den Schub reduziert hat. Selbstverständlich haben diese Personen weder einen Flugschein noch sonstige fundierte Erfahrungen mit dem Flugbetrieb einer Verkehrsmaschine. Das hindert diese Menschen aber nicht daran, ihre Ratschläge in einem altklugen Ton zu präsentieren. Das tückische dabei ist, dass sie durch ihre selbstbewusste Art so wirken, als hätten sie ziemlich viel Ahnung.
Was hilft, um diese Hinweise zu entlarven: Frag nach, woher er/sie das denn so genau weiß und welche Erfahrungen er/sie denn konkret gemacht hat!
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Falsche Empfehlung Nr. 3: Negative Intention
Die dritte Art der falschen Empfehlung ist am gefährlichsten. Hier ist der Ratschlag nämlich erst auf den zweiten Blick als falsch und sogar gefährlich zu erkennen. Diese Hinweise kommen von Personen, die durchaus sogar Ahnung von der Materie haben. Allerdings verfolgen sie mit ihrem Tipp beispielsweise eine eigene Agenda.
Ich habe mal von einem mir vorgesetzten Kollegen aus einer anderen Abteilung (ganz informell) auf einer Führungskräfte-Tagung einen Hinweis bekommen, der sich später als falsch herausgestellt hat. Dummerweise ist mir das erst viel später aufgefallen, als ich den Ratschlag bereits naiv befolgt hatte und ein paar Schritte auf dem Holzweg unterwegs war.
Was hilft, um diese Hinweise zu entlarven: Frag dich selbst, warum dir diese Person diesen Hinweis gibt und was (auch bei dieser Person) passiert, wenn du den Ratschlag umsetzt.
Falsche Empfehlungen Nr. 4: Anonyme Hinweise
Ein weiterer Hinweis, den du getrost ignorieren darfst, ist die Anonymität des Senders. Diese Hinweise bekommst du z. B. dann, wenn du in einem Blog oder einem Business-Netzwerk über deinen Job schreibst. In den sozialen Medien fällt die Prüfung der ersten drei Hinweise sehr schwer. Im Netz lässt sich leicht das Image eines Experten aufbauen. Daher ist es schon fast eine freundliche Erleichterung, wenn dir jemand anonym einen Ratschlag gibt. Du kannst dir in diesen Fällen ziemlich sicher sein, dass etwas mit dem Ratschlag nicht stimmt, bzw. du ihn ruhig ignorieren darfst. Wer nicht bereit ist, im Rahmen seiner Kritik oder Hilfsbereitschaft die Anonymität zu verlassen, hat vermutlich etwas zu verbergen.
Was hilft, um diese Hinweise zu entlarven: In diesen Fällen reicht ein Blick auf die virtuelle Identität des Senders.
Wie der Profi mit falschen Hinweisen umgeht.
Einer meiner Kunden war als Profisportler in einer Nationalmannschaft aktiv und hat sich mit mir über das Thema „falsche Ratschläge“ unterhalten. Selbstverständlich war er in seiner aktiven Zeit täglich so vielen Ratschlägen und Kommentaren ausgesetzt, wie man sonst im Job innerhalb eines Jahres bekommt. Gerade deswegen hatte er sich folgende Strategie angeeignet: „Ich habe versucht, die richtige Mischung aus meiner Selbstwahrnehmung / Selbstbewusstsein, qualifizierten Ratschlägen (z. B. vom Trainer) und einer Tendenz aus den sonstigen Kommentaren zu finden. Denn auch in den unqualifizierten Hinweisen kann sich eine wertvolle Erkenntnis befinden.“
Diese Vorgehensweise empfehle ich auch für den Umgang mit Ratschlägen und Hinweisen. Selbst in den Empfehlungen, die in die Kategorie 1–4 fallen, kann ein Funke Wahrheit (oder Nützlichkeit) liegen. Wenn beispielsweise am Ende des Fluges der/die Pilot:in von 20 Passagieren die Rückmeldung bekommt, dass die Landung sehr holprig war, empfiehlt es sich, diese Rückmeldung durchaus ernst zu nehmen. Auch wenn keiner der Passagiere einen Flugschein hat.
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Sei dein eigener Coach & Mentor!
Keine Sorge, selbstverständlich gibt es neben diesen Ratschlägen und Hinweisen auch viele gut gemeinte und hilfreiche Tipps, die dich weiterbringen.
Trotzdem ist es hilfreich, wenn du dir als dein eigener Coach und Mentor helfen kannst. Das beginnt mit einfachen Techniken, die dir helfen, dich selbst besser wahrzunehmen. Die Fähigkeit, sich selbst wahrnehmen zu können, ist in vielen Coaching-Sessions der Grundstein für die weitere Arbeit. Beliebt ist in diesem Zusammenhang die Skalierungsfrage. Dabei versuchst du dich (zu einer bestimmten Frage) auf einer Skala von 1 bis 10 (schlecht-sehr gut) selbst einzuschätzen.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen folgt das Selbstmanagement, also der eigene Weg zu einem Ziel. Auch hierfür gibt es einfache Techniken, die du schnell erlernen kannst und die dir helfen, dich selbst zu deinem Ziel zu coachen. Bist du erst mal in der Lage, dich als eigener Coach durch herausfordernde Situationen zu führen, stärkst du damit automatisch deine Resilienz. Außerdem machst du dich damit unabhängiger von externen Hinweisen.
Ich weiß, es ist eine steile These, Ratschläge zu ignorieren. Wie bei vielen Regeln, gibt es Ausnahmen, die es erforderlich machen in der praktischen Umsetzung, mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl zu arbeiten. Dennoch gilt es für dich eine wichtige Grundlage im Hinterkopf zu behalten.
Willst du es jedem recht machen, wirst du garantiert scheitern!
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Wie gehst du mit Ratschlägen und Hinweisen um?
Deshalb interessiert mich jetzt deine Erfahrung und Meinung dazu! Welche Hinweise nimmst du dir zu Herzen, welche ignorierst du und wie unterscheidest du?
Ich freue mich auf deine Kommentare und lade dich herzlich zur Vernetzung & zum Folgen ein.
Du kennst eine (junge / neue) Führungskraft, die von diesen Tipps profitieren kann? Dann leite diesen Beitrag gerne weiter, ;-) außerdem freue ich mich, dich als Follower zu begrüßen 👋.
Viele Grüße
Henryk Lüderitz