The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Präzise und überzeugend kommunizieren lernen!

Diese 5 peinlichen Kommunikationsfehler solltest du vermeiden!

Kommunikation kann so peinlich sein.

Kennst du das: Du erzählst im Job oder privat etwas und möchtest deine Zuhörer:innen überzeugen oder begeistern? Leider kommt kein Applaus, sondern stattdessen nur betretenes Schweigen und Gesten des Fremdschämens.

Kommunikation kann zur Gratwanderung zwischen peinlich und überzeugend werden. In diesem Artikel zeige ich dir, welche peinlichen Kommunikationsfehler du vermeiden solltest und wie du stattdessen präzise und überzeugend kommunizierst.

Fehler #1: Kein Ziel, kein Plan

Bestimmt kennst du ausufernde Erzählungen und Monologe, die schnell langweilig werden. Zuhörer:innen haben dabei automatisch die Frage im Kopf: Worum geht es hier eigentlich? Peinlich wird es, wenn eine:r der Zuhörer:innen diese Frage sogar ausspricht und dich mitten in deiner Erzählung fragt, worum es dir eigentlich gerade geht. Mit dem „Viel reden, wenig sagen – Kommunikationsstil“ bist du ganz klar im peinlichen Bereich der Kommunikation.

Wie es besser geht: Überlege dir vorher, was du genau sagen möchtest. Deinen Zuhörern hilft es sogar, wenn du diese Kernaussage ankündigst. Ein Beispiel: „Ich habe heute etwas ziemlich Interessantes von unserem Kunden X erfahren. Es geht konkret um....“.

Fehler #2: Fremdwörter falsch einsetzen

Wahrscheinlich hast du schon durch die Überschrift eine Vorstellung davon bekommen, wie peinlich es wird, wenn du ein Fremdwort falsch einsetzt oder gar falsch aussprichst. Fremdwörter werden gerne genutzt, um besonders wortgewandt und gebildet zu wirken. Bist du dir jedoch nicht absolut sicher mit der Bedeutung oder bezüglich der Aussprache, wird es heikel.

Gleiches gilt übrigens auch für »denglisch«! Das ist eine peinliche Kombination aus Deutsch und Englisch, die besonders gerne im »Business« von Consultants, Highperformern und straigth to the point-Young Professionals genutzt wird.

Wie es besser geht: Du kannst auch ohne Fremdwörter überzeugen. Selbst wenn dein:e Gesprächspartner:innen einen höheren Bildungsabschluss haben, ist es authentisch, wenn du so sprichst, wie du es immer tust. Sei einfach du selbst; alles andere wirkt aufgesetzt und künstlich. Möchtest du deine Kommunikation dennoch mit ein paar Fremdworten aufpeppen, kontrolliere genau, ob und wo sie passen. Generell gilt für den Einsatz mit Fremdworten: Weniger ist mehr!

Fehler #3: Floskeln

Bei diesem Fehler werden einzelne Worte oder ganze Floskeln häufig sinnlos oder gar unpassend eingesetzt. Hier ein paar Beispiele:
- „Am Ende des Tages“
- „Wenn wir ganz ehrlich sind“ (bist du es bisher nicht gewesen?)
- „Nee, is klar ...“

Mein momentanes Reizwort ist »tatsächlich«! Achte mal darauf, wie häufig dir diese »Passt überall«-Formulierung begegnet. Im eigentlichen Wortsinn soll damit gesagt werden, dass etwas auf Tatsachen basiert oder überraschend eingetreten ist. Tatsächlich aber wird sie gerne genutzt, um eine inhaltlich flache Story mit einem künstlichen Spannungsmoment zu versehen. Tatsächlich kannst du dieses Wort nämlich fast überall einsetzen. Peinlich wird es dann, wenn jemand eine Rückfrage stellt, warum denn »tatsächlich« und was daran so überraschend sein soll.

Ein Praxisbeispiel: „... ich habe mir tatsächlich am Freitag einen Tag Urlaub genommen!“. Ist das das 1. Mal? Nimmst du sonst einen gelben Schein? Was willst du damit sagen?

Wie es besser geht: Zuerst empfehle ich dir, deine eigenen Floskeln zu erforschen. Dazu reicht es, wenn du bspw. bei einem Telefonat dein Smartphone zur Aufzeichnung von DIR selbst nutzt. Hör dir hinterher an, welche Lieblingsworte und Floskeln dir auffallen. Im zweiten Schritt kannst du dir dann überlegen, welche 2–3 alternative Formulierungen du nutzen kannst. Im Falle von „tatsächlich“, ist die Lösung tatsächlich ;-) ganz einfach: Weglassen! Worte, die überall hineinpassen, können ganz problemlos gestrichen werden, ohne den Sinn des Satzes zu verändern!

Fehler #4: Voreilige Schlüsse ziehen

Dieser Fehler kommt in der Praxis selten vor, ist jedoch äußerst peinlich. Er entsteht, wenn du gegenüber deinem Gesprächspartner (meist im lockeren Small Talk) einen voreiligen Gedanken oder Eindruck aussprichst, ohne eine Bestätigung vom Gegenüber zu bekommen.

Ein Praxisbeispiel: Du sprichst mit einer Kollegin, deren Bluse am Bauch spannt und sagst: „Oh, wie schön, wann ist denn der Geburtstermin?“ Ihre Reaktion: „Es gibt keinen, ich bin offensichtlich einfach nur zu dick für Ihr Schönheitsideal!“ AUTSCH!

Wie es besser geht: Prüfe in Gesprächen stets, welche Annahmen du gerade machst. Arbeite dafür lieber mit offenen Fragen. Im Beispiel oben könntest du fragen: „Und, wie geht es Ihnen so mit der Hitze?“

Fehler #5: Unpassender Humor

Humor ist wundervoll, um ein Gespräch aufzulockern und die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern zu stärken. Peinlich wird es, wenn der Humor unter die Gürtellinie geht oder schlichtweg unpassend ist. Die Grenze zwischen auflockernd und peinlich ist nicht immer klar zu erkennen, weil der »Geschmack« beim Humor sehr unterschiedlich sein kann. Außerdem läufst du Gefahr, dass du einem/einer Zuhörer:in unbewusst auf die Füße trittst. 

Ein Praxisbeispiel: Du möchtest im Projektmeeting am Anfang die Stimmung auflockern und beginnst mit: „Kennt ihr den: Ein Deutscher, ein Franzose und ein Italiener sitzen zusammen in einer Bar....“ Grundsätzlich ist diese Witz-Ankündigung für sich schon peinlich! Aber egal wie gut der Witz wird, er enthält Klischees und Diskriminierungen. Ganz schlimm wird es, wenn ein:e Zuhörer:in trocken kontert: „Ich bin übrigens Italiener:in!“

Wie es besser geht: Du bist beim Humor sehr sicher unterwegs, wenn du z. B. mit Selbstironie arbeitest und von einem eigenen Fehltritt erzählst. Allerdings solltest du auch dabei über der Gürtellinie bleiben und nichts erzählen, was deinem Ruf nachhaltig schadet.

Überzeugende Kommunikation kannst du trainieren!

Auch wenn jede:r kommunizieren kann, macht es in der Praxis einen großen Unterschied, wie stark du dich mit dem Thema der Kommunikation auseinandergesetzt hast. Nur weil (fast) jede:r gegen einen Ball treten kann, gibt es in Deutschland ja auch keine 80 Millionen Fußballprofis. ;-)

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Welche peinlichen Kommunikationsfehler hast du schon beobachtet?

Schreib mir dazu gerne eine Nachricht oder hinterlasse hier einen Kommentar für mich und andere Leser:innen.

Außerdem freue ich mich, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst und mir folgst, um weiteren Input zum Thema Führung & Kommunikation zu erhalten.

Mit sonnigen Grüßen
Henryk

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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