Dem Chef die Meinung sagen
Dem Chef konstruktives Feedback geben – so geht’s!
Irgendwie stimmt die Stimmung im Team nicht, die Aufgaben sind unfair verteilt oder der Chef (m/w/d) macht einen Witz, der unter die Gürtellinie geht. Ab und zu kann man mal ein Auge zudrücken, doch wenn das gehäuft auftritt, muss etwas geschehen. Wie du es schaffst, deinem Chef souveränes Feedback zu geben, sodass du danach auch einen Vorteil hast und nicht unbedingt mit einer Abmahnung rechnen müsst, liest du hier.
Warum ist Feedback für den Chef wichtig?
Aus eigener Erfahrung als Führungskraft kann ich bestätigen: Chefs erhalten sehr selten Feedback von ihren Mitarbeitern. Eigentlich komisch, oder? Schließlich arbeitet man ja tagtäglich zusammen. „Erzwungene“ Feedback-Gespräche gibt es da meist nur einmal im Jahr im Zuge des Mitarbeitergesprächs. Dass es viel zu selten ist, dass solche wichtigen Gespräche nur einmal im Jahr stattfinden, müssen wir hier nicht weiter diskutieren.
Vorgesetzte sind im Grunde genommen wie jede:r andere Mitarbeiter:in auch auf Rückmeldungen angewiesen: Habe ich mich im Ton vergriffen? Delegiere ich die Aufgaben fair? Wo habe ich generell Verbesserungsbedarf? Diese und weitere Dinge sind für jede:n Mitarbeiter:in wichtig, um sich beruflich und ggf. auch persönlich weiterentwickeln zu können.
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Wie solltest du deiner/deinem Chef:in Feedback geben?
Um deinem/deiner Chef:in Feedback zu geben, ist es nicht notwendig, ihn/sie um einen 1,5-stündigen Termin zu bitten. Manchmal reicht es auch schon ihn/sie zwischen Tür und Angel anzusprechen: „Hast du mal eben Zeit für das Thema XY?“. In kurzer Zeit kannst du einerseits deinem/deiner Chef:in einen großen Mehrwert bieten und hast andererseits selbst etwas davon.
Was hast du davon, deinem/deiner Chef:in Feedback zu geben?
Wenn dein Feedback deinem/deiner Chef:in dabei hilft
- Sich positiv zu entwickeln,
- besser zu führen,
- ihn/sie zu neuen Ideen inspiriert,
- er/sie dadurch Aufgaben verständlicher delegieren kann,
Erkennt dein:e Chef:in auch den Mehrwert als Mitarbeiter:in in euch: Er/sie verbindet dich mit etwas Positiven, was wiederum wichtig für deinen Karriereweg ist. Du als Mitarbeiter:in bist wertvoll für ihn/sie, denn du erledigst nicht einfach deine Aufgaben. Sondern du bringst den Mut auf, ihm/ihr Rückmeldungen zu geben, die für ihn/sie und ggf. das gesamte Team bedeutsam sind.
Was du beim Feedback an deinen Chef beachten solltest
#1 Konkrete Beobachtung machen
Mithilfe eines Notizbuches kannst du beispielsweise Situationen aus dem Alltag festhalten, die dir aufgefallen sind – sowohl die positiven als auch die negativen Dinge. Wenn dein:e Chef:in zum Beispiel im Teammeeting heute einen Witz gemacht hat, der eigentlich kein Witz, sondern eher diskriminierend war, dann kannst du das im Workbook festhalten. Halte hier auch fest, was genau der Witz war und was genau daran nicht in Ordnung war. Indem du darüber nachdenkst und das beobachtete aufschreibst, hilft es dir dabei, die Situation objektiver zu sehen.
# 2 Wie hat sich das ausgewirkt
Hier kannst du dir überlegen, was das Verhalten eures Chefs ausgelöst hat. Es kann auch sein, dass du für dich diesen Witz neutral aufgenommen hast, gleichzeitig jedoch bemerkst du, dass sich eine bestimmte Kollegin durch diesen Witz angegriffen gefühlt hat. Beschreibe genau deine Beobachtung und die Wirkung auf die Kollegin. Zum Beispiel könnte die Notiz wie folgt lauten: Sie ist mit hochrotem Kopf aus dem Meeting raus, war schweigsamer an dem Tag, ist früher nach Hause gegangen. All das kannst du so aufschreiben, um es deinem Chef später schildern zu können.
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# 3 Dem/der Chef:in mitgeben, was er/sie hätte besser machen können
Jetzt geht es darum, deine Beobachtung und deine persönliche Meinung als Verbesserungsvorschlag an dein:e Chef:in zu adressieren. Natürlich ist es deine eigene Meinung, was dein:e Chef:in besser machen könnte, doch eventuell hilft es deinem/deiner Vorgesetzten oder inspiriert ihn/sie zu einer neuen Verhaltensweise. Oder aber er/sie erkundigt sich bei der Kollegin nochmal nach ihrem Empfinden. Du kannst es in etwa wie folgt formulieren: „Ich hatte das Gefühl, dass der Witz bei Frau XY nicht gut angekommen ist. Sie hat ziemlich ärgerlich geschaut.“
Was du vom Chef- Feedback hast
Wie du siehst, haben vom-Feedback-geben alle etwas: Dein:e Chef:in hat die Möglichkeit sich zu entwickeln und seine/ihre Aufgabe als Führungskraft besser zu machen. Im Gegenzug wird er/sie dir dankbar sein für deine Offenheit und in dir als Mitarbeiter:in einen zusätzlichen Mehrwert sehen. Wenn du dir noch unsicher bist, was die genauen Formulierungen angeht oder was die konkrete Herangehensweise betrifft, dann habe ich folgenden Tipp für dich: Schau auf meiner Seminar-Seite vorbei. Hier habe ich ein Online Seminar zum Thema Kommunikation, welches du von zu Hause aus in deinem eigenen Tempo durchgehen kannst.
Zum Thema „dem Chef Feedback geben“ gibt es noch einen Podcast mit ausführlicheren Beispielen, den du dir hier oder über die Apple Podcast App anhören kannst.
Deine eigenen Erfahrungen
Hast du deinem Chef schon mal Feedback gegeben oder würdest das gerne tun? Schreibe mir gerne eine Nachricht bei Xing oder LinkedIn und teile den Artikel mit deinem Netzwerk.
Lass es mich wissen!
Dein Henryk Lüderitz