6 Tipps für junge Führungskräfte und Mitarbeiter:innen
Gute Chefs müssen Entscheidungen treffen!
Fast keiner mag es: Entscheidungen treffen. Denn eine Entscheidung kann immer falsch sein. Gerade beruflich fällt es uns deswegen extrem schwer, zwischen Option A, B oder C auszuwählen. Dennoch ergibt es Sinn, aktiv Entscheidungsprozesse zu führen. Hör dir gerne meine Podcastfolge zum heutigen Thema an.
Entscheidungen oder Gespräche?
Frag dich zunächst einmal: Was sind die Entscheidungsmomente, die bei dir auf dem Tisch landen? Wo kommen die eigentlich her? Oft kommen nämlich Mitarbeiter:innen, Kollegen und Vorgesetzte auf einen zu und sprechen über ihre Probleme. Muss man diese Probleme dann für sie lösen? Du solltest deinem Gegenüber immer fragen, was sie/er jetzt eigentlich von dir erwartet. Meistens treffen die Menschen ihre Entscheidungen ganz allein. Sie brauchen manchmal nur jemanden, der zuhört. Man muss als Erstes also schauen, ob an dieser Stelle überhaupt eine Entscheidung gefällt werden muss. Was aber, wenn eine Entscheidung unvermeidbar ist?
Was gibt es überhaupt zu entscheiden?
Bevor man etwas entscheidet, muss man sich den Prozess, um den es geht, genau anschauen. Dann erst kann man auch wirklich feststellen, wie viele Optionen man eigentlich zur Verfügung hat. Gibt es also beispielsweise zur Lösung eines Logistik-Problems noch Option C und D, anstatt nur A oder B?
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„Do Nothing“ ist auch eine Entscheidung
Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Auch diese Option solltest du immer im Hinterkopf behalten. Schreib also einmal auf, was passieren würde, wenn du nichts tust. In ganz wenigen Fällen könnte dies ebenfalls eine Option für dich sein.
Fakten statt Pro & Contra
Hast du alle Optionen notiert, die in deinem Entscheidungsszenario infrage kommt? Dann kommt an nächster Stelle meistens der Tipp, sich doch einmal eine Pro & Contra-Liste zu erstellen. Meistens funktioniert das allerdings nicht besonders gut. Ich erkläre dir auch, warum. Ich habe gemerkt, ich vergleiche hier Äpfel mit Birnen. Meistens habe ich versucht, eine Struktur zu finden, um schließlich die beste Option herauszuarbeiten. Das ist oft in ziemlichem Chaos geendet.
Besser funktioniert meiner Meinung nach, dass man sich auf die Fakten konzentriert. Also nicht Option mit Option vergleichen, sondern übergeordnete Faktoren finden. Ganz oben in der Liste könnte man sich nämlich bspw. die jeweiligen Kosten einer Option überlegen. Darunter notiert man den Punkt „Qualität“ und schreibt dazu alles Wichtige auf.
Stück für Stück kommst du so an die relevanten Punkte für eine Entscheidung. Gleichzeitig verhedderst du dich nicht in wilden Pro & Contra-Listen. Wenn du ganz genau sein willst, kannst du auch noch eine Scoring-Liste erstellen, die die Wichtigkeit der Faktoren bewertet (z. B. Kostenfaktor 6, Qualitätsfaktor 4 etc.). Dabei auch immer miteinbeziehen, was Chefs, Mitarbeiter:innen & Co. von dieser Entscheidung halten würden. Am Ende schaust du auf konkrete Zahlen und hast gute Argumente für deinen Beschluss.
Treffe die Entscheidungen nicht allein!
Bei besonders schwierigen Entscheidungen ist es nicht verkehrt, jemanden nach seiner Meinung zu fragen. Nimm dabei ruhig Personen, die dir wohlgesinnt sind. Dabei solltest du aber vorsichtig vorgehen und niemanden gänzlich in deinen eigenen Entscheidungsprozess hereinziehen. Denn allein du musst für deine Entscheidung letzten Endes »gerade stehen«.
Was tun, wenn die Entscheidungen trotzdem falsch waren?
Wir alle haben schon mal schlechte Entscheidungen getroffen. Das können Jugendsünden sein oder einfach impulsive Momente, die sich schließlich als fatal herausgestellt haben. Wenn du dich daran erinnerst, solltest du dich fragen: Wie viele solcher falschen Entscheidungen habe ich nach dem Erstellen einer solchen Liste getroffen? Es werden nicht viele sein!
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Denn wenn man sich die Optionen genau anschaut, greift man selten so richtig daneben. Manchmal stellt sich eine „falsche Entscheidung“ aber auch als eine schlechte Entwicklung heraus. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn sich der vermeintliche Traumjob hinterher als Katastrophe herausstellt. Kann man sich aber deswegen einen Vorwurf machen? Schließlich kann man nicht alles vorhersehen. Ich persönlich halte wenig von den „hätte-wäre-wenn-Überlegungen“: „Wenn ich die Lottozahlen schon Mittwoch gewusst hätte, wäre ich am Samstag Millionär gewesen“. Also: Unerwartete Entwicklungen sind immer möglich. Du solltest nicht zu hart zu dir sein, wenn du eine falsche Entscheidung getroffen hast.
Entscheidungen nicht hinauszögern
Dinge ändern sich immer. Im Status Quo zu verharren hilft auf Dauer nicht, sondern verschlechtert die Situation. Sei also mutig und treffe deine Entscheidungen (nach reiflicher Überlegung) schlussendlich auch. Sonst verbleibst du in der Do-Nothing-Phase.
Eure Konzepte
Waren diese Tipps hilfreich für dich? Wie trefft ihr eure Entscheidungen? Schreib mir gerne auf Xing oder LinkedIn.
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Viele Grüße
Henryk Lüderitz