Im Recruitingprozess wollen sich Unternehmen von der besten Seite zeigen - doch der Schein trügt oft.
Achte auf diese 9 Dinge, bevor du einen Arbeitsvertrag unterschreibst!
Unternehmen suchen händeringend nach Personal. Mittlerweile werden nicht nur Fachkräfte gesucht, sondern auch Quereinsteiger:innen, um die Lücken im jeweiligen Team zu füllen. Die Chancen für Bewerber:innen und Jobsuchende sind daher hervorragend.
Doch Achtung! Im Recruitingprozess wollen sich Unternehmen von der besten Seite zeigen. Ist diese Präsentation aber bereits lückenhaft und unprofessionell, solltest du gut überlegen, ob du ein Jobangebot dieses Unternehmens annehmen willst.
Denn das Risiko für Jobsuchende ist, dass nicht alle Unternehmen so gut sind, wie sie sich auf den ersten Blick verkaufen. Damit für dich nach der Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag kein böses Erwachen kommt, habe ich dir hier 9 Warnsignale zusammengestellt:
Bewerbung schreiben? Kann ich!
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#1 Schwammige Stellenausschreibung
Anhand von Stellenausschreibungen kannst du jede Menge über ein Unternehmen lernen. Es ist z. B. paradox, wenn Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Anzeige vorhanden sind, aber von dir als Bewerber:in eine fehlerlose Grammatik gefordert wird.
Auch die Tätigkeiten, die in einer Stellenausschreibung beschrieben werden, solltest du dir exakt durchlesen. Sind es nur schwammige Andeutungen, sodass du nicht so richtig weißt, was von dir erwartet wird? Sobald du nämlich den Vertrag unterschrieben hast, musst du ganz andere Aufgaben übernehmen. Bevor das passiert, frage im Jobinterview lieber einmal zu viel als zu wenig nach, für welche Tätigkeitsfelder du eingestellt wirst. Dann gibt es auf beiden Seiten keine Frustrationen.
Buzzwords
Oft ist die Beschreibung in einer Anzeige nur mit Buzzwords vollgepackt. Kurze Schlagwörter, die hip klingen und wenig aussagen. Bevor du dich also bewirbst, frage bei deinem/deiner Ansprechpartner:in nach, was zu tun ist, worum es bei dem Job geht und welche Qualifikationen du dafür mitbringen solltest.
#2 Sperriger Recruitingprozess
Ob das Unternehmen kurze Entscheidungswege hat oder eher den sperrigen Umweg geht, kannst du wunderbar daran erkennen, wie der Bewerbungsablauf ist. Wenn du deine Bewerbung über ein Onlineformular abschicken sollst, aber nach dem Abschicken noch drei weitere Formulare ausgefüllt werden müssen, ist das schon sehr sperrig. Besonders dann, wenn du keine Eingangs-E-Mail bekommen hast, dass deine Bewerbung eingegangen ist.
Viele Unternehmen haben besondere Wünsche, was das Format der Bewerbung angeht:
Die einen möchten alle Unterlagen in einem Dokument haben, die anderen möchten 5 verschiedene PDFs haben und bei der dritten Firma darf der Anhang nur max. 1 MB groß sein. Wem das schon zu umständlich ist, der sollte lieber die Finger davon lassen. Denn dieser umständliche Recruitingprozess deutet darauf hin, dass die Prozesse in der Firma selbst auch nicht die Besten sind.
#3 Kaum Vorbereitung auf DICH
Bevor du einen Arbeitsvertrag unterschreibst, erinnere dich an dein Vorstellungsgespräch zurück: Wurden dir interessante, individuelle Fragen gestellt? Oder musstest du Fragen beantworten, die du bereits im Anschreiben beschrieben hast und du dich in diesem Moment selbst gefragt hast: „Wieso muss ich das schon wieder beantworten?“
Wenn es also absolut keine Vorbereitung auf dich als Person gibt, dann unterschreibe den Vertrag besser nicht. Dann ist es dem Unternehmen vermutlich egal, wer die neue Stelle antritt – Hauptsache es ist eine neue Arbeitskraft. Wenn du aber als Individuum angesehen werden möchtest, das eine wichtige Rolle in dem Unternehmen spielt, dann suche dir lieber eine andere Wirkungsstätte. Die macht dich dann auch viel glücklicher.
#4 Unabgestimmtes Vorgehen im Interview
Im Jobinterview bekommst du mit, wie sich deine Gesprächspartner:innen gegenseitig ins Wort fallen? Oder im schlimmsten Fall dir über den Mund fahren? Das ist ein absolutes No-Go im Business und gibt dir super Aufschluss darüber, wie sich die Vorgesetzten gegenüber ihren Mitarbeitern verhalten. Nämlich ohne jeden Respekt und ohne Wertschätzung. Mal ehrlich, möchtest du in so einem Unternehmen arbeiten?
#5 Kein Kennenlernen mit dem Team
Sollte im Vorstellungsgespräch alles nach deiner Zufriedenheit verlaufen, kannst du anschließend darum bitten, eine kleine Tour zu deinem zukünftigen Arbeitsplatz zu bekommen. Es muss ja nicht gleich eine Extratour durch die ganze Firma sein, aber ein Besuch am Arbeitsplatz sollte alle Mal drin sein. Oder gibt es hier etwas zu verbergen?
Ist dein Arbeitsplatz mitten in einem Großraumbüro? Oder bekommst du ein 2er-Büro zugewiesen? Dann frage dich, ob du bei solchen Bedingungen arbeiten kannst. Nicht jede:r eignet sich für ein Großraumbüro, in dem alle durcheinander reden. Umgekehrt genauso: Nicht jede:r mag die Intimität, die in einem 2er-Büro stattfindet.
Wenn du eine gute Menschenkenntnis hast, kannst du bei deiner Arbeitsplatz-Erkundung auch direkt abchecken, ob du mit dem Kollegen oder der Kollegin zurechtkommen könntest. Hast du z. B. eine feine Nase und dein:e Gegenüber:in ist Raucherin, riecht man das natürlich im gesamten Büro – und könnte dich eventuell stören. Keine gute Ausgangsbasis, um einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Es sei denn, es sind mehrere freie Arbeitsplätze vorhanden und du kannst dir einen aussuchen.
#6 Kein vorbereiteter Arbeitsplatz
Ist dein Arbeitsplatz allerdings noch gar nicht vorbereitet, sondern muss erst noch zusammen gestellt werden, sollte dir das auch zu denken geben? Vermutlich fühlt sich keiner für dich verantwortlich und am Ende musst du deinen Schreibtisch auch noch selbst zusammen bauen. Oder aus der 5. Etage des Nebengebäudes heranschleppen.
Zudem kommt es oft vor, dass du in anderen Abteilungen nach übrig gebliebenen Stühlen, Büroartikeln etc. fragen musst – so lernst du zwar das gesamte Team kennen, aber du hast direkt eine Bittstellerhaltung inne. Und das willst du bestimmt nicht. Vor allem dann nicht, wenn du als Führungskraft neu durchstartest.
#7 Keine Visionen, Strategien oder Ziele
Wohin will das Unternehmen und welche Rolle spielst du dabei? Wenn dein:e Gesprächspartner:in dir diese Fragen nicht beantworten kann, dann solltest du den Arbeitsvertrag besser nicht unterschreiben. Ziele & Visionen sind wichtig, denn sie geben dir Klarheit darüber, wohin sich das Unternehmen entwickeln möchte. Damit kannst du kalkulieren, ob du auch in fünf Jahren noch einen Job hast – wenn es das ist, was du willst.
Ein Unternehmen, das keine Visionen dazu hat, wo es einmal stehen möchte, ist wie ein Korken auf offener See. Es treibt dahin, ganz ohne Ziel und ist überrascht, wenn es auf Land trifft. Als Arbeitnehmer:in hast du in solch einer Firma keinen zukunftssicheren Arbeitsplatz.
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#8 Kein Onboardingplan
Nichts ist schlimmer, als in deiner ersten Arbeitswoche kein Onboarding zu erfahren: Es gibt keine:n direkte:n Ansprechpartner:in, du lernst das Team nicht kennen, du erhältst keinen Rundgang durch die Firma und du kennst deine Arbeits- und Pausenzeiten nicht. Du wirst quasi alleine gelassen und im schlimmsten Fall sollst du sofort sämtliche Aufgaben deiner Vorgängerin/ deines Vorgängers übernehmen – ohne dass dir jemand erklärt, wie der Hase läuft.
Die Mentalität „Sie machen das schon und für Fragen findet sich schon jemand“ zieht nicht. Ein bisschen Mühe muss man sich mit neuen Teammitgliedern schon geben – und ansonsten lohnt es sich auch gar nicht, dort anzufangen. Sobald du also im Jobinterview die Frage gestellt hast: „Wie funktioniert denn eigentlich das Onboarding bei Ihnen?“, und du erhältst keine gescheite Antwort: Lass die Finger vom Arbeitsvertrag!
#9 Keine Kontaktperson und lange Wartezeiten
Hast du eine Kontaktperson bekommen, die du auch nach deinem Interview ansprechen kannst? Und wurde dir ein Überblick über den weiteren Verlauf des Einstellungsverfahrens gegeben? Wunderbar, denn das lässt auf ein ordentliches Unternehmen schließen.
Wenn du eher diesen Satz gehört hast: „Kontaktieren Sie uns bitte nicht vor Ablauf der nächsten 14 Tage. Wir melden uns bei Ihnen. So oder so!“, dann gibt es sehr starke Differenzen in der Kommunikation des Unternehmens.
Vor allem solltest du dir bewusst werden, welchen Weg du gehen möchtest: Den klaren, strukturierten Weg in einer Firma, die dich ernst nimmt und dir eine:n persönliche:n Ansprechpartner:in an die Hand gibt. Oder den unfreundlichen, chaotischen Weg in einer Firma, die dich abwimmelt wie ein lästiges Insekt – und du vermutlich wenig Wertschätzung erfahren wirst.
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Deine eigenen Erfahrungen
Welche Erfahrungen hast du beim Antreten einer neuen Arbeitsstelle gemacht? Wurdest du dem Team vorgestellt, verlief alles nach deiner Zufriedenheit? Oder wolltest du lieber sofort den Rücktritt antreten, weil alles ganz anders war, als du es dir vorgestellt hast?
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Mit besten Grüßen, Henryk Lüderitz