Wir räumen auf mit den typischsten Mythen im Karriere-und Bewerbungsdschungel!
Karriere-Mythen aufgepasst!
Wer sich heutzutage bewirbt, dem laufen einige Dos and Don'ts über den Weg. Wie der Lebenslauf auszusehen hat, ob man zu alt für einen Jobwechsel ist oder in welchem Alter man die Karriereleiter hinaufklettern sollte – und ab wann man es besser sein lässt.
Viele dieser Vorschriften sind Quatsch – und genau damit räumen wir heute mal auf. Karriere-Mythen aufgepasst, jetzt wird reiner Tisch gemacht!
#1 Mythen zum Thema Lebenslauf
Frage: Wie viele Seiten darf ein Lebenslauf haben?
Wer hat eigentlich den Leitsatz erfunden, dass der Lebenslauf nur max. zwei DIN A 4-Seiten haben darf? Je nach Alter des Bewerbers und je nach Anzahl der Stationen im Arbeitsleben werden die meisten von euch wohl auf mindestens zwei Seiten kommen; wenn nicht noch mehr.
Ein Lebenslauf ist nichts weiter als eine Short-Version der beruflichen Stationen, die eine andere Person möglichst einfach nachvollziehen können soll. Versuche dich also in deine:n Gegenüber:in zu versetzen. Kann er/sie mit deinem Dokument die wichtigsten Meilensteine deines Berufslebens in kurzer Zeit erfassen, ohne dabei Augenkrebs zu bekommen? Wenn ja, ist es egal, ob es dafür eine, zwei oder sogar mal drei Seiten braucht. Achte stattdessen viel mehr auf klare Strukturen und eine ansprechende Optik.
Kleiner Tipp: Lass deinen Lebenslauf mal von Freunden kritisch prüfen. Sind sie der Meinung, dass man ihn leicht und mit Klarheit lesen kann, hast du alles richtig gemacht.
Bewerbung schreiben? Kann ich!
Mit diesem Seminar zeige ich dir alle Strategien, wie du dich erfolgreich bewerben kannst. Vom Anschreiben, über das erste Jobinterview bis hin zum Onboarding – ein Must-have für jede Karriere!
Als Leser:in meines Magazins habe ich ein spezielles Angebot, mit dem du das Seminar für nur € 19,90 nutzen kannst.
Frage: Ist ein Bewerbungsfoto ein Muss?
Ebenso ist das Bewerbungsfoto immer wieder ein großes Fragezeichen im Lebenslauf. Foto ja oder nein? Foto auf dem Deckblatt oder lieber klassisch im tabellarischen Lebenslauf? Muss ich überhaupt ein Foto nehmen? Gesetzlich betrachtet besteht dazu schon lange keine Pflicht mehr. Aber laut Umfrage bevorzugen 4 von 5 Personaler:innen lieber Bewerbungen mit Foto. Wir reden hier natürlich von professionellen Fotos. Am besten solche, die deine Persönlichkeit widerspiegeln.
Bei dem Bewerbungsfoto geht es abseits jedweder Pflichten oder Anforderungen darum, einen ersten Eindruck zu vermitteln. Der sollte natürlich und authentisch sein.
Mein Tipp: Suche dir professionelle Unterstützung und versuche Bilder „aus dem Leben“ im Job zu machen. Zum Beispiel im Anzug an einem Besprechungstisch, mit freundlichem Blick zu einem/einer Gesprächspartner:in.
Frage: Sind Hobbys im Lebenslauf sinnvoll?
Eine weitere Dauerfrage ist, ob Hobbys nun in den Lebenslauf gehören – oder eben nicht. Klar, es ist ein freiwilliger Zusatz – und auch ein sehr persönlicher. Denn damit gibst du Personalern einen Einblick in deine private Freizeit.
Menschen verbringen ihre Zeit gerne mit Dingen, die ihnen Freude bereiten und sich mit ihren Charaktereigenschaften decken. Hobbys ermöglichen daher einen sehr authentischen Blick auf den Charakter und die Eigenschaften einer Person. Sie gehören deshalb auch unbedingt mit in die Bewerbung. Allerdings im richtigen Umfang. 3 bis 4 Hobbys sind ok. Jede Freizeitaktivität dort aufzuführen, wäre deutlich zu viel.
Kommunikation kann man trainieren!
Nutze mein Seminar „Erfolgreich kommunizieren“, um noch mehr Tipps für eine präzise und überzeugende Kommunikation zu sammeln.
Als Leser:in meines Magazins habe ich ein spezielles Angebot, mit dem du das Seminar für € 19,99 verwenden kannst.
Frage: Wie sieht es mit Lücken im Lebenslauf aus?
Lücken im Lebenslauf – da streiten sich die Geister! Die eine Seite sagt: Das Leben verläuft nicht linear, sondern geht seinen eigenen Weg. Soll bedeuten: Lücken im Lebenslauf sind völlig okay. Die andere Seite ist sich sicher, dass jede Lücke ausgefüllt werden muss. Und sei es nur mit einer Weiterbildung oder einem Ehrenamt.
Lücken im Lebenslauf provozieren die Frage: „Was haben Sie da gemacht?“ Ist ja auch eine ganz natürliche Neugier. Deshalb empfehle ich auch Zeiträume ohne Arbeit, Ehrenamt, etc. klar zu benennen. Hast du 2–3 Monate über deine berufliche Zukunft nachgedacht, ist das doch auch eine Tätigkeit. Wichtig ist, dass du solche Zeiträume mit einem klaren Ergebnis beenden kannst. Z.b. mit der Erkenntnis, dass du zukünftig nicht mehr im Außendienst arbeiten möchtest, weil die Autofahrten deinem Rücken nicht guttun. Damit hast du gleich auch ein weiteres Argument für deine Bewerbung gefunden.
#2 Mythen zum Thema Bewerbung
Fakt ist, dass Firmen von ihren Bewerber:innen heutzutage extrem viel fordern. Beinahe jede Stellenausschreibung verlangt mindestens 3–5 Jahre Berufserfahrung, aussagekräftige Arbeitsproben, deutsch und englisch auf verhandlungssicherer Basis sprechen. Daneben ist ein erfolgreich abgeschlossenes Studium natürlich geforderte Ausgangsbasis. Fehlt nur noch, dass man mindestens 1x im Weltall mit Alexander Gerst gechillt hat. ;-)
Bei solch überzogenen Stellenangeboten ist klar, dass introvertierte Bewerber:innen schnell abwinken und sich denken: „Nee, vergiss es. Ich habe nicht studiert und 3 Jahre Berufserfahrung kann ich auch nicht vorweisen“. Wenn nicht alle Anforderungen erfüllt sind, hat eine Bewerbung keinen Sinn, denken sich viele.
Trotzdem bewerben! Vielleicht hast du ja irgendwelche besonderen Fähigkeiten vorzuweisen. Außerdem ist eine Stellenausschreibung auch tendenziell als „Maximalforderung“ zu verstehen. In den Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen heute sofort bereit, mit einem „Kompromiss“ zu leben, solange du die Einstellung mitbringst, dass du zum Lernen bereit bist.
Mit Ü50 findet man auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr
Das ist so ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält. Es kommt aber vor allem auf die Sicht der Dinge an. Wenn du an der schnelllebigen Digitalisierung interessiert bist und IT-Kenntnisse mitbringst, wird es schon ein paar neue Einsatzgebiete für dich Ü50-Jährige:n geben.
Problematisch wird es halt, wenn kein Interesse an der digitalen Technik besteht. Denn kaum ein Unternehmen heute fährt nicht auf der digitalen Schiene mit. Start-ups leben ja regelrecht von der Digitalisierung. Aber auch alteingesessene Firmen optimieren immer mehr analoge Vorgänge, um sie zu digitalisieren.
Zum „alten Eisen“ zu gehören, kann auch ein Vorteil sein. Du hast immerhin schon viel Erfahrung auf deinem Gebiet und kannst z. B. dabei helfen, deine Erfahrungen in digitale Prozesse zu übertragen. Denn Digitalisierung braucht eine solide „Know-how“-Grundlage, die DU liefern kannst.
#3 Gerüchteküche Arbeitsleben
Wer kennt nicht den Satz „Ich muss meinen Lebenslauf aufpimpen und mindestens 2 Jahre durchhalten. Egal, wie ätzend die jetzige Arbeitsstelle ist – ich muss durchhalten!“ Diesen Tenor kennen bestimmt viele von euch. Man bekommt ihn laufend gepredigt: von den Eltern, von Kollegen, von Personalern, von Freunden.
Aber ganz im Ernst: Wenn dein jetziger Job dir den letzten Nerv raubt und du kurz vorm Burnout stehst, solltest du die Reißleine ziehen.
Ich begegne immer wieder den Gerüchten, dass Stationen im Lebenslauf nicht zu kurz sein dürfen und erst recht nicht eine Kündigung innerhalb der Probezeit enthalten darf. Das ist kompletter Unfug! Solange du nicht 4 bis 6 Mal innerhalb von den ersten 6 Monaten gekündigt hast, gehören solche kurzen Stationen zu den Entwicklungen in einer schnelllebigen, aber auch intransparenten Arbeitswelt.
Du kannst und darfst dich eben auch mit der Wahl eines Unternehmens vertan haben und gehen. Wann auch immer das ist! Karriere muss nicht schmerzhaft sein! Wichtig ist, dass du deine Entscheidungen auch wieder gut erklären kannst, dabei möglichst objektiv bist und auch eine Portion Selbstkritik einfließen lässt.
Deine Erfahrungen mit Bewerbungs-Mythen
Welche Karriere-Mythen kennst du noch, die wir hier nicht genannt haben? Und falls Lücken in deinem Lebenslauf sind, welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Wie haben Personaler:innen reagiert? Teile hier gerne deine Insights mit mir und lasse einen Kommentar da.
Du kannst mir natürlich auch eine Kontaktanfrage per Xing oder LinkedIn schicken und diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilen!
Beste Grüße
dein Henryk