5 Tipps, wie deine Gespräche in Zukunft super auf den Punkt gebracht werden.
Was tun, wenn sich Gespräche im Kreis drehen?
Zeit ist wertvoll - gerade für Führungskräfte
Es gibt diese Art von Gesprächen mit Kollegen/ Kolleginnen, die drehen sich einfach im Kreis. Auch nach zwanzig Minuten kommt ihr nicht auf den Punkt und könnt eure Standpunkte nicht klären. Und nach weiteren zehn Minuten brichst du als Führungskraft das Gespräch frustriert ab, weil ihr einfach auf keinen gemeinsamen Nenner kommt.
Da Zeit wertvoll ist, ist dieser Umstand umso enttäuschender für beide Parteien. Verlorene Zeit ist nie gut. Und ein Dialog, der sich im Kreis dreht, auch nicht.
Damit das nicht passiert, gebe ich dir 5 Tipps an die Hand, wie deine Gespräche in Zukunft positiver verlaufen und zu einem zufrieden stellendem Ergebnis kommen. Versprochen ;-)
#1 Bemerke die Wiederholungen im Gespräch
Während der Gesprächsdynamik merken wir oft selbst nicht, wenn wir uns wiederholen. Mal befeuern wir unsere Argumente mit einem anderen Satzbau oder in einer rhetorischen Fragestellung. Schließlich wollen wir, dass unser:e Gesprächspartner:in uns versteht oder zustimmt. Achte daher aktiv darauf, wann die Wiederholungen auftreten und von wem sie kommen. Bist du derjenige, der seine Erklärungen immer wieder bekräftigt? Oder ist es deine Gesprächspartnerin?
Da wir hier aber nicht beim Schiedsgericht sind, ist es eigentlich egal, von welcher Seite aus die Wiederholungen auftreten. Wichtig ist, dass du sie real wahrnimmst und sie dir bewusst machst. Denn nur so kannst du sie offen ansprechen.
Ach, und übrigens: Wenn dein Argument schon beim 1. Mal nicht gefruchtet hat, dann bringt es auch nichts, dieses noch 2–3 Mal zu wiederholen ;-)
#2 Wiederholungen wertschätzend ansprechen
Du hast also schon während des Gesprächs gemerkt, dass ihr euch in euren Phrasen wiederholt. Nutze daher kurze Gesprächspausen, um auf diesen Umstand freundlich hinzuweisen. Und zwar so: „Mir ist aufgefallen, dass der Punkt, den du eben genannt hast, vor zwei Minuten bereits so ähnlich formuliert worden ist.“ Dein Ton ist neutral und freundlich.
Eine schlechte Variante wäre zu sagen: „Du wiederholst dich andauernd in deiner Argumentation. Komm doch mal endlich auf den Punkt!“ Der Ton macht hier die Musik und solch ein Satz ist nicht besonders wertschätzend, sondern eher beleidigend. Er wirkt wie ein Angriff auf deinen Gegenüber.
Besser ist es also, mit einer Ich-Botschaft zu kommen: „Ich habe das Gefühl, dass wir uns hier im Kreis drehen.“ Vielleicht ist dir dein:e Gesprächspartner:in dankbar, dass du das Problem so offen ansprichst. Jedenfalls hast du das Problem erkannt und freundlich darauf hingewiesen. Nun könnt ihr gemeinsam einen Weg finden, wie ihr doch noch zu einem zufrieden stellenden Gesprächsende kommt.
#3 Gemeinsam überlegen, was jedem wichtig ist
Überlegt doch mal gemeinsam, was ihr euch von eurem Gespräch erhofft. Welches Ziel verfolgt ihr? Du als Führungskraft kannst auch in die Rolle der Moderation gehen und sagen: „Lass uns doch beide mal überlegen: Worauf wollen wir mit unserem Gespräch hinaus?“
Ein Beispiel: Dir als Führungskraft ist es wichtig, an Informationen heranzukommen, die du für ein bevorstehendes Projekt benötigst. Erst dann kannst du dein Team über das Projekt aufklären und Aufgaben delegieren.
Dein:e Mitarbeiter:in hingegen ist es wichtig, dass du überhaupt offen über das neue bevorstehende Projekt kommuniziert. Selbst dann, wenn nicht alle Informationen vorhanden sind.
Nun sind beide Fronten geklärt. Ihr beide wisst, was sich der/die andere vom Gespräch wünscht. Jetzt kann es zur Zielgeraden gehen.
Kleiner Tipp: Es ist immer schlau, sich vor einem Gespräch bewusst zu machen, was man als Quintessenz mitnehmen möchte. Stell dir also vor dem Gespräch die Frage: Was will ich mit diesem Dialog eigentlich erreichen? Für Fortgeschrittene gilt es, zu antizipieren: Was möchte mein:e Gesprächspartner:in erreichen?
#4 Gemeinsamkeiten feststellen: Was wollen wir beide?
Stell dir vor, du und dein:e Dialogpartner:in steht auf einer Wiese. Du sagst, du möchtest auf die große Eiche auf der Wiese zusteuern. Dein:e Mitarbeiter:in sagt, dass er/sie auf das Haus neben der Eiche zusteuern möchte. Der Weg ist also derselbe, nur das Ziel ist ein bisschen differenzierter.
Metaphorisch betrachtet habt ihr also einen gemeinsamen Nenner. Ihr schlagt dieselbe Richtung ein, auch wenn euer Ziel minimal voneinander abweicht. Aber das ist ja auch ok, denn wie vorhin bemerkt: Person A braucht Informationen und Person B wünscht sich Kommunikation. Unterschiedliche Ziele, aber ein gemeinsamer Weg.
#5 Abwechseln: Welcher Input von mir bringt uns weiter / welchen Input brauche ich selbst?
Ab jetzt also immer Folgendes im Blick behalten: Was wollen mein:e Gesprächspartner:in und ich? Wie können wir gemeinsam zu einem Ziel kommen?
Ein Warnsignal für dich als Führungskraft sollte immer sein: Wenn du bei dir selbst merkst, dass du etwas zweimal sagst, dann müssen bei dir die Alarmglocken läuten! Denn als Führungskraft verfügst du nicht über unendlich viel Zeit – und deine Mitarbeiter:innen auch nicht. Ein verlorenes Gespräch, das sich im Kreis dreht, ist also sowohl für dich als auch deine Mitarbeiter:innen Mist.
Sei daher achtsam genug, um zu realisieren, dass deine Argumente beim ersten Mal nicht angenommen wurden. Bekräftige sie nicht noch einmal, denn dadurch gerätst du in die Ineffizienz! Das ist wie gegen eine Wand rennen. Außer Zeitverlust bringt dir das nichts.
Bleib lieber kurz stehen und denke nach: Wo befinde ich mich gerade? Was ist mein Ziel? Wie komme ich dahin? Und los geht's! Viel Erfolg. :-)
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Jetzt sind deine Erfahrungen gefragt
Wie sind deine Erfahrungen mit solchen Gesprächen, die sich im Kreis drehen? Wie bist du bisher aus der Nummer wieder heraus gekommen? Teile mir gerne deine Erfahrungen mit. Gerne per Nachricht oder Kontaktanfrage bei Xing oder LinkedIn. Und teile diesen Artikel gerne mit deinem Netzwerk!
Mit den besten Grüßen
Henryk Lüderitz