The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Ist eine Teilnahme am Teamevent ein Muss?

„Ist es okay, wenn ich nicht zum Teamevent gehen will?“

Die deutsche Firmenkultur ist darauf ausgerichtet, Spaß an der Arbeit zu generieren. Mit coolen Extras à la Kickerturnier während der Mittagspause oder abendlichem Cocktail auf der hauseigenen Dachterrasse.

Die klassischen Firmenfeiern wie Sommerfeste und Weihnachtsfeier dürfen da natürlich nicht fehlen. Und wenn der/die Chef:in einen runden Geburtstag feiert, dann wird eine ordentliche Runde geschmissen, an der Jede:r teilnehmen muss.

Worauf allerdings noch nie jemand geachtet hat: Nicht jedes Teammitglied findet diese ganzen Events toll. Nicht jede:r möchte daran teilnehmen; insbesondere dann nicht, wenn sie nach Feierabend stattfinden und die wertvolle Freizeit dafür geopfert werden soll.

Um dieses kontroverse Thema mal auf den Punkt zu bringen, stelle ich Pro und Contra gegenüber. Wer profitiert von Teamevents und wer wird vergessen? Und vor allem: Wie reagierst du als Führungskraft auf nicht teilnehmende Mitarbeiter:innen? In diesem Artikel werden viele Fragen geklärt.

Ein Feierabendbier- warum nicht?

Für viele Arbeitnehmer:innen ist die Teilnahme an Firmenevents eine spaßige Angelegenheit und ganz normal. Schließlich kann man auf diese Weise seine Kollegen & Kolleginnen von einer ganz privaten Seite kennenlernen. Und von sich selbst kann man auch eine ganz andere Seite offenbaren, als man sie im Büro zeigt.

Über solche Partygelegenheiten im Job freuen sich daher die meisten Mitarbeiter:innen. Ganz besonders diejenigen, die bei geselliger Runde gerne über ihren Erfolg im Leben sprechen - und genügend Zuschauer:innen dafür haben. Diejenigen, denen es überhaupt nichts ausmacht, nach einem langen Arbeitstag noch weitere drei bis vier Stunden zu reden; eben Smalltalk zu machen.

Smalltalk betreiben ist aber gerade für introvertierte Mitarbeiter:innen sehr anstrengend. Worüber soll man sich unterhalten, wenn man schon den ganzen Tag miteinander verbracht hat? In der Mittagspause gibt es schließlich genügend Zeit für einen privaten Plausch mit der Kollegin. Dann muss es doch nicht noch ein Feierabendbier geben.

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Team-Events sind nicht für jeden cool!

Die ruhigeren Mitarbeiter:innen werden gar nicht erst nach ihrer Meinung zum Feierabendbier gefragt. Jede:r geht automatisch davon aus, dass sie mit von der Partie sind. Sind sie das nicht und sagen „nein danke“, dann wird eifrig diskutiert, getuschelt und die Augenbrauen hochgezogen. Ein „Nein“ wird selten als Antwort akzeptiert. Es sei denn, du hast ein krankes Familienmitglied zu pflegen. Ansonsten heißt es: Teamwork geht auch nach Feierabend weiter.

Es gibt aber halt einige Mitarbeiter:innen, die an Teamevents überhaupt kein Interesse haben und es eher als lästige Angelegenheit sehen. Für sie bedeutet ein gemeinsames Feierabendbier sozialer Druck, weil die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben verwischen. Viele Mitarbeiter:innen möchten einfach nichts von ihrem Privatleben preisgeben - und das wird oft nicht respektiert.

Wer nicht zum Teamevent mitkommt, wird oft für merkwürdig gehalten.

Die Aussicht auf einen intimen Plausch mit den Kollegen/ Kolleginnen ist für viele Teammitglieder daher der blanke Horror. Weil einfach zu viele private Fragen über das eigene Leben gestellt werden: Wer Single ist, wird ausgefragt, warum man Single ist. Wer keine Kinder hat, wird ausgehorcht, warum man keine will/hat. Wer in einer Beziehung/Ehe lebt, muss sich gegenüber kritischen Überzeugungen wehren. Anstrengend!

Am schlimmsten ist es, wenn Führungskräfte sich so gehen lassen und am Ende noch anzügliche Witze auf Kosten ihrer Mitarbeiter:innen vom Stapel lassen. Da sollte sich Jede:r fragen, ob er/sie als Führungskraft den richtigen Weg eingeschlagen hat.

Keine Entspannung nach der Arbeitszeit

Teamevents finden oftmals nach der Arbeitszeit statt. Da sitzt man acht Stunden mit seinen Kollegen & Kolleginnen im Büro, diskutiert den ganzen Tag in Meetings oder räumt Probleme aus der Welt - und nach Feierabend muss man seine Freizeit wieder mit denselben Leuten verbringen.

Abschalten und Energie tanken - für jeden Menschen bedeuten diese zwei Wörter etwas anderes. Für die einen bedeutet es Party machen oder noch einen Absacker mit der Kollegin trinken gehen. Für die anderen bedeutet es ein Spaziergang in der Natur, eine heiße Badewanne oder ein gutes Buch lesen. Beide Typen sollten sich untereinander respektieren.

Wie reagiere ich nun als Führungskraft?

Wenn du also als Führungskraft beobachtest, wie einige deiner Mitarbeiter:innen nicht am Teamevent teilnehmen möchten, frage explizit bei Ihnen nach, woran es liegt. Meistens sind es ganz banale Gründe, etwa familiäre Verpflichtungen oder Nebenjobs.

Oder auch einfach keine Lust zu haben, ist völlig okay. Es ist z. B. wissenschaftlich erwiesen, dass gerade introvertierte Menschen eine stille Auszeit nach dem stressigen Arbeitstag benötigen. Ganz einfach, um Energie für den nächsten Tag zu sammeln. Ein lauter Abend mit Kollegen ist so ziemlich das Letzte, was sie brauchen.

Wenn du als Führungskraft über diese Haltung deines/deiner Mitarbeiter:in Bescheid weißt, versuche sie zu respektieren und zu verstehen. Das Letzte, was du machen solltest, ist, dein:e Mitarbeiter:in unter Druck setzen. Beispielsweise mit Sätzen wie „Dann werden Sie nie ein Teil des Teams sein!“ Auf diesem Weg verlierst du eher das Vertrauen deiner Teammitglieder in dich als gute Führungskraft.

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3 Tipps, wie du als Mitarbeiter:in erklärst, warum du nicht an Teamevents teilnimmst:

Wenn du dich im bisherigen Text wiederfindest und du nur ungern an Teamevents teilnimmst, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich. Deine Nichtteilnahme kannst du nämlich geschickt verpacken - es ist alles eine Frage deiner Wortwahl.

#1 Man darf auch mal keine Lust haben

Nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag ist es völlig okay, wenn du keine Lust auf ein anstehendes Event hast - und sei es nur ein Cocktail nach Dienstschluss. Genug ist genug.

Auf welche Art und Weise du deinen Akku wieder vollständig auflädst, ist deine Angelegenheit. Wenn du dich darüber nett mit deinem Team austauschst, dann wird jedem Hater der Wind aus den Segeln genommen. Und du kannst beruhigt in deinen Feierabend starten, wie du es für richtig hältst.

#2 Klare Kommunikation ist das Ziel

Eine Redensart besagt: „Man kann dem Menschen immer nur vor den Kopf schauen; nicht in den Kopf“. Wer also klar und deutlich mit seinen Kollegen/Kolleginnen oder der Führungskraft darüber spricht, warum man nicht am Teamevent teilnimmt, der hat schon viel gewonnen.

Auf diese Weise räumst du z. B. falsche Schlussfolgerungen aus dem Weg. Keine:r kann dir unterstellen, dass du nur aus Unlust absagst, wenn du deine wahren Gründe auf den Tisch haust. Hast du z. B. familiäre Verpflichtungen, weil deine (Groß)-Eltern pflegebedürftig sind? Oder bist du alleinerziehend und musst den Nachwuchs nach der Arbeit versorgen? 

Sollte dir ein Thema unangenehm sein, dann kannst du auch ruhig das 4-Augen-Gespräch mit deinem Chef/ deiner Chefin suchen.

Betone einfach, wie sehr du das Team magst, aber deine familiären Verpflichtungen lassen es nicht zu, dass du nach der Arbeitszeit noch irgendwohin gehst. Es kann ja auch sein, dass du einen Hund zu Hause hast, der deine Präsenz benötigt. Egal um welche Gründe es sich bei dir handelt: Spreche die Wahrheit in ruhigen Tönen an - und hoffe darauf, dass du eine verständnisvolle Führungskraft hast ;-)

#3 Du bist einfach Du

Nicht jede Person ist partytauglich und kommuniziert gerne lautstark den ganzen Tag mit anderen Leuten. Denn 30 bis 50 % der Gesellschaft bestehen aus introvertierten Menschen, die Stille als Rückzugsort bevorzugen. 

Sie überlassen lieber anderen die große Bühne und arbeiten erfolgreich im Hintergrund. Sollte dich also jemand aus deinem Team darauf ansprechen, warum du nie bei einem Event dabei bist, dann antworte ihr ruhig: „Ich mag das Team super gerne, aber große Partys und Zusammentreffen mit der gesamten Belegschaft sind nicht so mein Fall. Ich fühle mich nicht wohl. Vielen Dank für euer Verständnis!“

Solch eine Aussage erfordert natürlich auch viel Mut von dir. Aber einmal ausgesprochen, weiß jede:r Bescheid & wird vermutlich nicht mehr fragen.

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Deine Erfahrungen

Hast du immer Lust auf Veranstaltungen nach der Arbeit? Nimmst du freudig daran teil oder verdrehst du bei jedem Teamevent die Augen und denkst dir: Nicht schon wieder?

Teile hier gerne deine Erfahrungen: Entweder aus Sicht des Teammitglieds oder als Führungskraft. Ich freue mich über deine Kommentare!

Beste Grüße
Henryk Lüderitz

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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