The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Wie reagierst du als Führungskraft auf Fehler deiner Mitarbeiter:innen?

Toxische Fehlerkultur in den Unternehmen - bist DU Teil dieses Problems?

Selbstverständlich sieht sich keiner von uns gerne als Teil eines Problems. Erst recht nicht, wenn es ein so offensichtliches Problem ist, wie eine negative Fehlerkultur. Gemeint ist damit eine Unternehmenskultur, in der Fehler um jeden Preis (meistens zum Preis des Innovationsverlustes) vermieden werden, weil die Mitarbeitenden Angst vor Konsequenzen haben.

Die Konsequenzen müssen gar nicht so weit gehen, dass einzelne Personen von der Führungskraft „abgestraft“ werden. Es reicht schon aus, wenn im Team subtile Kommentare den Fehler und die verursachende Person abstrafen.

Das Schlimme ist: Diese subtil kritischen Kommentare tauchen sehr oft auf. Manchmal sogar von Personen, die sich selbst als Vertreter:in einer positiven Fehlerkultur sehen. Sie predigen Wasser & trinken selbst Wein. Oder ganz konkret: Sie fordern einen konstruktiven Umgang mit Fehlern, regieren aber selbst so:

#1 Vorwurfsvoll, als wäre der Fehler mit Absicht gemacht worden.

Fehler können sich im Alltagsgeschäft immer mal einschleichen - und keiner macht sie absichtlich. Für Mitarbeiter:innen ist es deshalb peinlich, wenn sie Fehler zugeben müssen. Insbesondere dann, wenn der/die Chef:in äußerst gereizt reagiert, als wäre der besagte Fehler ein Weltuntergang. Je mehr man von Vorgesetzten gegängelt wird, umso mehr hat man als Teammitglied Angst, wieder Fehler zu machen. Die Arbeitsatmosphäre und Qualität der Arbeit leidet unter solch einem Vorgesetztenverhalten. 

Daher mein Tipp: Reagiere grundsätzlich nicht vorwurfsvoll auf Fehler, die deine Mitarbeiter:innen machen, sondern agiere verständnisvoll. Klar, Fehler sind blöd, aber leider nicht unumgänglich. Vor allem dann nicht, wer etwas dazu lernen möchte. Beruhige den- bzw. diejenige und zeige deine Empathie. Wenn du nicht weißt, wie Empathie funktioniert, dann lege ich dir diesen Artikel ans Herz. 

#2 Mit der Unterstellung von arglistiger Täuschung

Fehler machen kann sehr unangenehm sein, keine Frage. Der Adrenalinspiegel schießt in die Höhe, Herzrasen macht sich breit und manch eine:r bekommt einen roten Kopf. Wenn dann kein Raum für eine positive Fehlerkultur ist, kann einem als Mitarbeiter:in schon mal übel werden. 

Insbesondere dann, wenn die Führungskraft von arglistiger Täuschung bzgl. deines Fehlers spricht. Deine Fehler zu vertuschen ist daher nie eine gute Idee; selbst dann nicht, wenn es imageschädigende oder Gewinnminimierende Fehler sind. Wenn du dich von deinem/deiner cholerischen Chef:in nicht ins Bockshorn jagen lässt, dann kannst du ihm/ihr auch gerne die Stirn bieten. Halte ihm/ihr den imaginären Spiegel vor die Nase und weise auf sein/ihr unkollegiales Verhalten hin. Vielleicht ändert er/sie ja sein/ihr Verhalten bzgl. der Fehlerkultur.

#3 Mit Verständnislosigkeit (wortloses Kopfschütteln)

Manche Führungskräfte tun gerade so, als ob sie selbst noch nie einen Fehler gemacht hätten. Schuld sind immer nur die anderen und wenn Fehler an die Oberfläche kommen, dann reagieren sie mit Unverständnis. Ganz besonders beliebt ist das wortlose Kopfschütteln; vielleicht noch in Kombination mit einem lauten Schnalzen der Zunge à la „ts“. Von dieser wenig wertschätzenden Reaktion hat keiner etwas – weder der/die Mitarbeiter:in noch nützt es irgendetwas bzgl. des Umgangs mit Fehlern im Unternehmen.

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Wenn du als Führungskraft also dazu neigst, solch ein Verhalten an den Tag zu legen, dann ändere dies! Schüchtere deine Mitarbeiter:innen nicht ein, sondern fördere lieber ein freundliches, unterstützendes Miteinander. 

Aber nicht nur Führungskräfte reagieren mitunter völlig daneben, was Fehler angeht, sondern Kollegen/ Kolleginnen können auch sehr unprofessionell agieren. „Warum hast du das denn so gemacht? Ich hätte das ja viel besser hinbekommen“. Wenig hilfreich sowie verletzend, denn manch ein Teammitglied setzt wenigstens auf die Loyalität der Kollegen/Kolleginnen. Wenn diese auch noch den Finger in die Wunde legen, ist man ziemlich allein im Team - was kein schönes Gefühl ist. 

Hast du dich also darin erkannt, dass du als Teammitglied so reagierst? Dann hast du jetzt die Chance, dich zu verbessern. :-)

#5 Mit Aggressivität

„Wie kann man nur so blöd sein?“, ist ein typischer Satz aus der Chefetage, wenn jemand einen Fehler gemacht hat. „Das hätte ja ein Affe besser hinbekommen!“ Solche Sprüche, die absolut unter der Gürtellinie sind, sind dermaßen unprofessionell, dass sich besagte Führungskraft mal lieber damit beschäftigen sollte, ob er/sie richtig ist in seiner/ihrer Position.

Aggressivität hat im seriösen Jobumfeld nichts zu suchen. Solltest du zu der cholerischen Sorte Mensch gehören, denk mal darüber nach, ein Anti-Aggressionstraining zu machen. Oder ein Führungsseminar - denn Führung basiert heutzutage eher auf Wertschätzung! 

#6 Mit Verallgemeinerungen

Kaum ist jemandem ein Fehler unterlaufen, wird darauf endlos herumgehackt - und schlimmer noch: Die ganze Arbeit, die das Team leistet, wird plötzlich als schlampig bezeichnet. Mit Sätzen wie „Hier läuft es immer schief“ oder „Nie funktioniert hier was“ schleudern Führungskräfte ihren gesamten Frust ins Team. 

Die verallgemeinernden Wörter „immer“ & „nie“ sind keine gute und schon gar keine professionelle Wortwahl. Als Führungskraft agierst du auf diese Weise äußerst unfair, denn bestimmt leistet dein Team super Arbeit - bis auf diesen einen Fehler. 

Korrigiere also deine Kommunikation und optimiere die Fehlerkultur in deinem Unternehmen. 

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Deine Erfahrungen

Welche subtilen (oder auch offensichtliche) Reaktionen auf Fehler beobachtest du im Alltag? Und für die Leser:innen, die mutig genug für ein „Outing“ sind: Welche negativen Reaktionen hast du beim Lesen an dir selbst erkannt?

Schreib mir gerne per Xing oder LinkedIn eine Nachricht & teile diesen Artikel mit deinem Netzwerk :-).

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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