Der Weg vom neuen Chef zum guten Chef

Kommt ein:e neue:r Chef:in ins Unternehmen, ist das meistens eine aufregende Angelegenheit. Das gilt für die Führungskraft genauso wie auch für das Team. Damit du als neue:r Chef:in vom Start an alles richtig machst, habe ich hier die wichtigsten Schritte für die erste Woche zusammengefasst. Wenn du noch mehr Informationen zum Thema haben möchtest, höre gerne mal in den Podcast rein.

So wird ein neuer Chef zum guten Chef

Neues erfüllt uns Menschen in den meisten Fällen mit einer gewissen Sorge. Ganz besonders groß ist diese Sorge, wenn Mitarbeiter:innen oder Teams einen neuen Chef bekommen. Üblicherweise werden in diesem Zusammenhang die berühmten 100 Tage zitiert, die neue Führungskräfte angeblich Zeit haben, die Mitarbeiter:innen von sich zu überzeugen. Ich bin allerdings der Meinung, dass manche Meilensteine bereits beim ersten Treffen über die Beziehung zwischen Chef:in und Team entscheiden. Damit du als neue:r Chef:in vom Start an möglichst viel richtig machst und vom Team als eine gute neue Führungskraft wahrgenommen wirst, gilt es folgende Punkte zu beachten.

Entwicklung, Status Quo und Ziele

Ein wichtiger Teil der Vorbereitung auf den neuen Job beginnt lange vor dem ersten Tag. Du solltest die Zeit vor dem Jobantritt dafür nutzen, möglichst viel über die Entwicklung des Teams, den aktuellen Stand und die Ziele zu erfahren. Vor dem offiziellen „GO“ ist der/die beste Ansprechpartner:in dafür natürlich dein:e direkte:r (neue:r) Chef:in. Damit du auch im Gespräch mit dem/der Chef:in möglichst viele Punkte sammelst, empfehle ich dir deine Fragen so vorzubereiten, dass du die Antworten vom Chef direkt darunter notieren kannst.

Den ersten Eindruck kannst du nur einmal machen

Ist der große Tag endlich da, geht es für dich darum, beim Team einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Ich habe in meiner Zeit als Führungskraft sehr gute Erfahrungen damit gemacht, im Chefgespräch (siehe oben) um ein Organigramm inkl. Bilder zu bitten. Damit habe ich dann alle Namen und Gesichter von meinen Mitarbeitern gelernt, sodass ich beim Kennenlernen alle per Handschlag und einer persönlichen Ansprache begrüßen konnte. Die Mitarbeiter:innen waren davon immer sehr positiv überrascht und haben sich an unser Kennenlernen noch Jahre später erinnert. Darüber hinaus empfehle ich beim ersten Kennenlernen noch keine großen Themen, wie Ziele, Teamkultur, etc. anzusprechen. Allerdings solltest du in dem ersten Treffen mit deinen Mitarbeitern die zwei wichtigsten Fragen beantworten:
1. Wie ist der/die neue Chef:in?
2. Wie geht es nun weiter?

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Wie bin ich eigentlich als Chef?

Wenn du erfolgreich ein Team führen möchtest, solltest du deinen Mitarbeitern Klarheit darüber geben, mit wem sie es zu tun haben. Also ein bisschen so, wie bei einem ersten Date. Mit dem Unterschied, dass dir bei dem ersten Date mit dem Team gleich mehrere Ohren gespannt zuhören. Die Inhalte und Fragen, die du gestellt bekommst, sind aber ganz ähnlich:

- was ist dir persönlich wichtig?
- was brauchst du, um gut arbeiten zu können?
- was ärgert dich und wie zeigst du deinen Ärger?
- was freut dich besonders?
- was erwartest du von Kollegen und Mitarbeitern?

Wichtig ist auch hier, nicht zu tief ins Detail zu gehen. Das würde den Rahmen eines ersten Kennenlernens sprengen und trotzdem nicht allen Ansprüchen an die Frage: „Wie bin ich, wie bist du?“ gerecht werden. Für die Details der Zusammenarbeit, im Team und mit dir als Chef:in, empfehle ich dir einen eigenen Teamworkshop anzusetzen. Womit wir schon bei der zweiten wichtigen Frage sind: „Wie geht es weiter?“ Das kannst du am besten mit einem Teambuildingplan erklären.

Dein Teambuildingplan

Bestimmt hast du schon erlebt, dass eine Teamentwicklung nicht ganz von allein geht. Überleg dir deshalb, mit welchen Maßnahmen du das Zusammenwachsen und den Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung unterstützen kannst. Wenn ich ein neues Team übernommen habe, hat sich folgender Ablauf nach dem Kennenlernen gut bewährt:

1. Einzelgespräche mit jedem/jeder Mitarbeiter:in, um Arbeitsplatz- und Abläufe des Mitarbeiters kennenzulernen.

2. Teamworkshop "Status quo" - mit einer SWOT-Matrix, die alle gemeinsam erstellen.

3. Teamworkshop "Weg in die Zukunft" - zum Thema: Vision, Strategie und Ziele für das Team.

4. Teamworkshop "Spielregeln" - um gemeinsam die Teamkultur zu besprechen und evtl. Teamregeln zu erstellen.

5. Abstimmung der Team-Ziele mit dem eigenen Chef.

Durch diese klare Struktur zeigst du deinem Team, dass du dir Gedanken gemacht hast, wie die Startphase verlaufen sollen. Als Zeitrahmen habe ich dafür die ersten 4 Wochen angesetzt. Bis dahin sollte auch aus Sicht des eigenen Chefs, die wichtigsten Themen im Team besprochen und festgelegt worden sein.

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Teambuilding im Detail

Selbstverständlich stecken in den fünf Punkten des Teambuildings noch ganz viele Besonderheiten, die es zu beachten gilt. Gleichzeitig interessiert mich natürlich, welche Erfahrungen du mit neuen Chefs oder neuen Teams gemacht hast?

Was sind aus deiner Sicht wichtige Punkte und wie bist du damit umgegangen?
Schick mir dazu gerne eine Nachricht oder Kontaktanfrage bei Xing oder LinkedIn und ich freue mich sehr, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst!

Mit besten Grüßen
Henryk Lüderitz