The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Warum Innovationen und Ideen verpuffen, statt den Karriereturbo zu zünden

5 Gründe, warum Deine Ideen niemals umgesetzt werden

Hast du bei dir bei der Arbeit auch schon mal wie Don Quijote gefühlt? Im Kampf gegen Windmühlen, die Neues abblocken, Innovatives abwatschen, Alternativen abwinken? Du sprudelst förmlich über vor Ehrgeiz, Spritzigkeit und Kreativität, aber keine deiner Ideen finden Anerkennung?

Sie überhaupt vorbringen zu dürfen, erfordert viel Durchsetzungsvermögen. Und dann heißt es: Zu teuer, zu unrentabel, zu unsicher, zu irgendwas. Da verliert auch der motivierteste Mitarbeiter früher oder später den Kampfwillen. Abgesehen von aufkeimenden Selbstzweifeln, fehlen auch Wertschätzung und Anerkennung. Aber anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, zu kündigen und den Arbeitgeber zu wechseln – wie wär’s vorher mit einem Strategiewechsel? Denn vielleicht hast du einige mehr oder weniger verborgene Faktoren bei deiner Ideenfindung nicht bedacht. Unsere Checkliste gibt eine kleine Hilfestellung, um deine Ideen richtig „an den Mann zu bringen.“

Wem hilft meine Idee?

Betrachten wir die Unternehmensstruktur als Pyramide. Das Wohl des gesamten Betriebes soll die Basis sein. Bei der Ideenfindung ist also wichtig, dass die Idee dem Unternehmen als solchem nutzt. Dem Vorstand ist es wichtig, dass die Firma bestehen bleibt und sich weiterentwickelt. Und das sollte auch dein Antrieb sein. Denn ohne den Betrieb ist es mit der eigenen Karriere nicht allzu weit her. An zweiter Stelle sollte der Vorteil für die eigene Abteilung stehen. Gewinnt deine Abteilung an Sichtbarkeit und innerbetrieblichem Einfluss, gewinnst auch du selbst. Dann beweist du deinen Mitarbeiter:innen und Vorgesetzten nämlich, dass dir an ihnen gelegen ist.

Das zeugt von Teamfähigkeit und Führungsqualitäten. Das eigene Ego sollte ganz hinten angestellt werden und erst zum Schluss kommen. Wer Ideen entwickelt, die nur dem persönlichen Vorteil dienen, wird sich schnell verraten. Karrieregeilheit und Eigennutz spiegeln sich sowohl in der Idee wider, als auch darin, wie du sie vorträgst. Nur, wenn du dich zum Wohle des Unternehmens unabdingbar machst, kannst du die nächste Stufe des Erfolgs erreichen.

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Habe ich meine Idee zu Ende gedacht?

„Oh, ich hab eine Idee, gleich mal zum Chef gehen!“ Mit diesem Daniel-Düsentrieb-Ansatz wirst du schnell scheitern. Genauso wie Daniel Düsentrieb mit seinen unausgereiften Erfindungen. Denn was ist, wenn die Führungskraft dir Gegenfragen stellt oder mehr Details wissen möchte? „Darüber hab ich noch nicht wirklich nachgedacht“, ist, gelinde gesagt, keine gute Antwort. Was an Interesse zunächst da war, ist so mit einem Satz zunichtegemacht. Deshalb erst Ideen sammeln. Die Rahmenbedingungen abstecken. Die Eventualitäten klären.

Die beste Idee wird durch Schwachstellen zum Rohrkrepierer. Sorgt mit folgender Checkliste lieber vor:

  • In welcher Form kann das Unternehmen von meiner Idee profitieren?
  • Wie kann ich die Idee umsetzen?
  • Wen und welche Mittel brauche ich dafür?
  • Gibt es eine kosteneffizientere Alternative?
  • Wie kann ich die Investition in meine Idee rechtfertigen?
  • Welche positiven und negativen Konsequenzen können aus der Umsetzung resultieren?
  • Und wie kann ich die negativen Aspekte minimieren?

Je durchdachter Ihr die Idee dem Personaler vorstellt, desto sicherer und überzeugter präsentiert du sie – und dich. Mögliche Eventualitäten bedacht zu haben, nimmt ihm /ihr den Wind aus den Segeln und zeigt, dass du dich intensiv mit dem Projekt auseinandergesetzt hast.

Passt meine Idee zum Unternehmen?

Stell dir die Frage nach der Kompatibilität: Eine Idee kann noch so toll, kreativ, innovativ, mutig oder anders sein. Wenn sie nicht zum Unternehmen passt, ist sie verschwendete Liebesmüh. Du musst sie deshalb nicht gleich verwerfen, aber lass sie erstmal ruhen. Überdenk sie und forme sie so um, dass sie zum Image, Standing, Brand und zur Unternehmensphilosophie passt. Orientiere dich bei der Ideenfindung an der aktuellen Situation des Unternehmens.

In absatzarmen Zeiten wird dein:e Chef:in kein Vermögen in neue Projekte investieren. Ist deine Idee auch nach der dritten Kalkulation noch zu teuer, kann es sinnvoll sein, sie vorerst ad acta zu legen. Heb arbeits- und Finanzintensivere Ideen für einen anderen Zeitpunkt auf und überleg, was sich im Rahmen der momentanen Gegebenheiten umsetzen lässt.

Gehe dabei taktisch vor: Wenn du mit kleineren, kostensparenden Ideen den Grundstein legen kannst, dass es dem Unternehmen möglichst schnell wieder besser geht, kannst du auch größeren Projekte schneller umsetzen. Das hat außerdem den Vorteil, dass du deine Führungskraft von deinem strategischen Denken überzeugen und gleichzeitig eine pragmatische Arbeitsweise unter Beweis stellen könnt.

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Ist meine Idee verständlich?

Besonders in großen Unternehmen hat die Führungskraft zwar den Überblick, aber nicht zwangsläufig Einblick in Abteilungsinterna. Dann ist es umso wichtiger, diese Aspekte in die Präsentation deiner Ideen mit einfließen zu lassen. Versteht der/die Vorgesetzte die Ziele und Aufgaben deiner Abteilung besser, kann er/sie auch den Sinn und Nutzen deiner Idee besser nachvollziehen. Halte dich bei der Formulierung nicht zu lange mit Nebensächlichkeiten und Erklärungen auf. Konzentriere dich auf das Wesentliche und lass lieber Raum für Rückfragen.

So beziehst du deinen Vorgesetzten mit ein und er/sie muss dir seine Aufmerksamkeit auch wirklich widmen. Außerdem sparen so beide Seiten Zeit. Euer Chef wird’s dir danken. Nicht zuletzt geht es darum, dich auch verständlich auszudrücken.

Benutze nur Fachausdrücke, von denen du sicher bist, dass dein:e Vorgesetzte:r sie kennt und sie zum Unternehmensjargon gehören. Halte es am besten mit Albert Einstein. Schon der wusste: Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast du es selbst nicht gut genug verstanden. Und bitte schön, die eigenen Ideen sollte man schon verstanden haben, oder?!

Kann ich die Idee selbst umsetzen?

Ideen sind super! Wo wären wir, wenn nicht irgendeine erdige Garagengang einmal die Idee gehabt hätte, Computer für den Heimbedarf zu konstruieren? Aber die Jungs um Steve Jobs und Bill Gates hatten nicht nur die Idee, sondern auch das Verständnis und die Fähigkeit zur Umsetzung. Es ist also eher kontraproduktiv, mit einer Liste voller kluger Ideen zum/zur Chef:in zu spazieren, an deren Realisierung du dann aber keinen Anteil hast.

Behalte die Ideenliste lieber in der Hinterhand und fang klein an. Nach dem Motto: Jage nur, was du auch erlegen kannst. Kleine, leicht und selbstständig umsetzbare Ideen sind die Pflastersteine für deinen Karriereweg. Ideen, die mit deinem Zuständigkeitsbereich oder deinem Können nichts zu tun haben, sind erstmal unbrauchbar. Deshalb ist es wichtig, deinen Blick auf dein Aufgabengebiet gerichtet zu lassen und die Ideen (zunächst mal) alleine realisieren zu können.

Kommen deine Ideen gut an und hast du dir sowohl als Impulsgeber und gleichzeitig als erfahrener Umsetzer einen guten Ruf erarbeitet, können die Projektideen ausgedehnt werden und andere Kollegen und Abteilungen mit eingebunden werden.

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Trainer und Coach Henryk Lüderitz: Langjährige Erfahrung als Führungskraft eines internationalen Mobilfunk-Konzerns.  Expertentipps, Ideen und deren Umsetzung waren auch für Business-Coach und Führungskräftetrainer Henryk Lüderitz der Schlüssel zum Erfolg. Er hat bei Vodafone unter anderem ein „Innovationsbudget“ in Millionenhöhe verwaltet, welches explizit für neue Ideen reserviert war. In dieser Position musste er jährlich über mehrere hundert Projektideen entscheiden und gibt hier noch ein paar Insidertipps, mit denen du beim Chef punkten kannst:

Henryk, was ist der wichtigste Tipp, den du jungen Führungskräften mit Ideen im Kopf mit auf den Weg gibst? „Finde heraus, was dein:e Chef:in zu Zeit beschäftigt und wo er/sie gerne mit dem Team besser werden möchte. Im ersten Schritt gilt es seine/ihre Probleme zu lösen, um danach in für ihn/sie interessante Bereiche dein Output zu erhöhen.“

Aber wie komme ich an diese Informationen heran? „Durch Gespräche mit dem/der Chef:in. Klingt einfach und banal, ist es aber nicht immer. Zuerst gilt es, sich gegenüber dem/der Chef:in durch regelmäßige 'Good News' als lösungsorientierter, mitdenkender Mitarbeiter zu positionieren. Ist dieser Schritt getan, kann in einem kurzen Gespräch beim Kaffee durch geschickte Fragen schnell der offene Nerv des Chefs gefunden werden. Nützliche Informationen vom Chef zu erhalten ist (leider) nicht immer einfach und sollte daher gut überlegt, angegangen und souverän umgesetzt werden. Übung macht hier den Meister. In meinen Seminaren für junge Führungskräfte führt diese Übung regelmäßig zu Aha-Effekten.“

Hast du einen Tipp, wie sich Ideen kurz und verständlich kommunizieren lassen? „Klar! Macht den „Oma-Check“. Stell dir vor, du müsstet die Freigabe für deine Idee von einer Oma holen, die in der nächsten Bushaltestelle wartet. Ist die Idee so kompakt und verständlich, dass sogar eine wildfremde Oma sie versteht und begeistert zustimmen würde? Wenn ja, dann klappt es auch beim Chef.

Falls nicht, dann helfe ich dir gerne in einem persönlichen Coaching.“ ;-) Weiterführende Informationen zu unternehmensbezogenen Trainings – oder individuellen Coachings – unter:  www.luederitz.eu 

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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