Umgang mit schlechten Chefs
Der Chef, der euch im Regen stehen lässt
Dein Projekt ist gerade in einer heißen Phase und du brauchst die Unterstützung vom Chef. Doch der bügelt dich mit einem Satz ab und lässt dich dann im Regen stehen. Wie du nun am geschicktesten weiterkommst, erkläre ich im heutigen Ratgeber, den es hier auch als Podcast gibt!
Warum hat der Chef so reagiert?
Nach so einer Abfuhr den Chef gleich als „Bad Boss“ abzustempeln und einen „Shitstorm“ per Slack anzuzetteln, ist ein bisschen voreilig. Geschickter ist es, die Situation nochmal genau zu analysieren. Dazu kannst du dir folgende Fragen stellen:
1. Wie gut war dein:e Chef:in auf dieses Gespräch vorbereitet? In welcher Situation hat er/sie sich befunden? Häufig liegt hier schon die Ursache für die Abfuhr.
2. Wie gut warst du selbst vorbereitet? Wie viel Zeit hast du dir genommen, um deine Gedanken und Fragen zu strukturieren und verständlich zu formulieren? Fast genauso häufig liegt der Grund für das Verhalten des Chefs in einer mangelhaften Vorbereitung.
Erster Ausweg: Die zweite Chance nutzen
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, für die Präsentation eines Problems oder die Bitte um Unterstützung, in der Regel schon. Vorausgesetzt, sie wird besser genutzt als die erste Chance. Nachdem dich dein:e Chef:in im Regen hat stehen lassen, solltest du anhand der Fragen oben, die zweite Chance besser vorbereiten. Versuche die Gesprächssituation so zu wählen, dass dein:e Chef:in mehr Zeit hat, sich deinen Gedanken und Fragen zu widmen. Damit das klappt, solltest du gut überlegen, wie die Struktur des Anliegens ist. Außerdem solltest du auswählen, auf welche Weise du dein:e Chef:in ansprichst. In den folgenden Artikeln bekommst du Tipps, wie du per Mail, Telefon oder im persönlichen Gespräch punkten kannst.
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Zweiter Ausweg: Die Kollegen
Hat auch der zweite Anlauf beim Vorgesetzten nicht funktioniert, brauchst du wahrscheinlich immer dringender Hilfe und emotionale Unterstützung. In der Praxis empfiehlt sich nun zu überlegen, welche direkten Kollegen dir behilflich sein können. Frag dich also, wer schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt hat und versuche von ihm / ihr einen Ratschlag einzuholen. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, dass das doof wirken könnte. Sprich mit dem Kollegen, von dem du weißt , dass er/sie auch mal „allein“ ein Problem lösen musste. Du wirst ganz sicher auf Verständnis für deine Situation treffen. Selbst wenn die Kollegen keine Musterlösung haben, können sie dir trotzdem das Selbstbewusstsein für den dritten Schritt geben. Keine Angst: Fast jeder ist schonmal im Regen stehen gelassen worden.
Dritter Ausweg: Selbst entscheiden
Eigentlich sollte es für Young Professionals die Regel sein, dass sie selbst entscheiden. Der/die Chef:in muss lediglich im Notfall konsultiert werden. Wenn der/die Vorgesetzte dann auch im Notfall nicht zu erreichen ist, gilt es alleine zu entscheiden. Wenn du dabei folgende zwei Fragen beantwortest, brauchst du auch nicht befürchten, dass der/die Chef:in euch hinterher die Ohren langzieht.
1. Was ist das beste für unsere Firma?
2. Wie würde dein:e Chef:in entscheiden? So kommst du auf jeden Fall zu einem Weg, der dich weiter nach vorne bringt. Diese Vorgehensweise ist dann optimal im Sinne der Firma und des Chefs. Trotzdem gilt es, nach so einer Situation, ein wichtiges und klärendes Gespräch mit dem/der Chef:in zu führen.
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Dem/der Chef:in ein Feedback geben
Normalerweise kommt das Feedback eher vom Chef. Doch wenn ein:e Vorgesetzte:r etwas besonders gut oder schlecht macht, hilft ihm ein Feedback von dir, sich weiter zu verbessern. Die meisten guten Chefs sind daher für eine konstruktive Kritik an ihrem Verhalten offen. Selbstverständlich gilt es besonders für dieses Gespräch, sich gut vorzubereiten und den richtigen Moment zu wählen.
Deine Erfahrungen
Bist du auch schonmal im Regen stehen gelassen worden? Und wenn ja: Wie hast du dann reagiert? Ich freue mich über deine Erfahrungsberichte und weitere Anregungen zum Artikel.
Mit besten Grüßen
Henryk