Hilfe, ich bin ein Mikromanager
Mikromanager - Wer nicht delegieren kann, kann nicht führen!
Hat dich der „Ach was, so schlimm ist das doch nicht“ – Impuls auf diesen Artikel klicken lassen? Wenn ja, dann bist du hier genau richtig. Wenn nein, bist du hier trotzdem gut aufgehoben. ;-)
Mir ist durchaus bewusst, dass es eine provokante Aussage ist, dass Delegation ein »Must-have« für Führungskräfte ist. Dennoch bleibe ich dabei, dass du es als Führungskraft sehr schwer haben wirst, wenn du nicht delegieren kannst.
Warum das so ist und ob du als Chef(in) auch eher ein(e) Mikromanager(in) bist, erkläre ich dir hier. Ertappst du dich wirklich als Mikromanager, bekommst du hier 8 Schritte an die Hand, mit denen es dir gelingen wird, dich vom Mikromanagement-Führungsstil zu lösen.
Warum Mikromanager keine guten Führungskräfte sind
Lass uns gemeinsam mal auf die häufigsten Attribute einer guten Führungskraft schauen. Da tauchen folgende Erwartungen immer wieder auf: Mein(e) Chef(in)...
- entwickelt mich.
- gibt mir interessante Aufgaben.
- unterstützt mich.
- vertraut mir.
- kann mit Fehlern umgehen.
- nimmt mich als Mensch wahr.
Genau diese Erwartungen beschneidest du ganz empfindlich, wenn du als Mikromanager(in) unterwegs bist. In Summe führt ein Führungsverhalten, dass diese Punkte nicht erfüllt, bei deinen Mitarbeitern zur inneren Kündigung und / oder zum Dienst nach Vorschrift. Diesen Zusammenhang erforscht und erklärt die Gallup-Studie jedes Jahr.
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Wie Mikromanager(innen) die Welt sehen
Wenn ich mit in meinen Seminaren oder als Coach mit Mikromanagern zu tun habe, habe ich folgende Gemeinsamkeit selbst bei unterschiedlichen Personen entdeckt. Die Gemeinsamkeit besteht darin, mit welchen Glaubenssätzen oder Vorurteilen sie die Welt (und ganz speziell ihre Mitarbeiter(innen)) sehen. Aussagen wie...
- Ich habe niemanden im Team, den ich weiterentwickeln kann
- Mein Team kann nur Standard-Aufgaben erledigen
- Meine Mitarbeiter(innen) machen schon bei Standard-Aufgaben zu viele Fehler
- Wenn ich mal etwas delegiert habe, hat das nicht geklappt
- Meine Themen sind zu wichtig / dringend, um sie zu delegieren
- Keiner kann diese Aufgaben so erledigen, dass ich damit zufrieden wäre.
Wenn du mindestens 2–3 dieser Aussagen in Bezug auf dein Team im Kopf hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du ebenfalls ein/e Mikromanager/in bist.
Daran erkennst du, dass du ein(e) Mikromanager(in) bist
Du hast diese Gedanken kaum oder bemerkst sie nicht? Dann schau doch mal, ob du dich bei folgenden Tätigkeiten erwischst oder in folgenden Fakten erkennst. Als Chef(in)...
- lässt du dir bei jeder E-Mail-Kommunikation in CC nehmen.
- musst du im Detail wissen, was deine Mitarbeiter(innen) tun, sonst hast du kein gutes Gefühl mehr!
- verfängst du dich gerne in Details.
- hast du das größte Fachwissen im Team.
- arbeitest du im Team am längsten.
- »musst« du delegierte Aufgaben häufig zurückholen, weil es sonst nicht klappt.
- merkst du, dass die Aufgaben von ganz allein zu dir zurückkommen, weil sich die Mitarbeiter(innen) die Aufgaben nicht zutrauen.
Mikromanagement - ein Fluch für dein Zeitmanagement
Die Gallup-Studie erforscht jedes Jahr die Zusammenhänge von Führung und Zufriedenheit der Belegschaft. In diesem Rahmen spielt das Mikromanagement immer wieder eine große Rolle. Mitarbeiter, die nicht entwickelt und als Mensch behandelt werden, verlieren ihre Motivation für den Job und dich als Chef(in).
Neben diesem Effekt hat das Mikromanagement auch noch einen negativen Effekt auf dein Zeitmanagement. Weil du es nicht schaffst, Aufgaben zu delegieren, musst du sie selbst erledigen. Dadurch verlierst du wertvolle Zeit, die dir bei der Entwicklung deiner Mitarbeiter(innen) fehlt. Somit führt dein Mikromanagement zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Du hast irgendwann wirklich niemanden mehr im Team, der/die deine Aufgaben erledigen kann. Die Auswirkung auf dein Zeitmanagement ist klar: Du wirst noch länger arbeiten müssen und hast noch weniger Zeit für die Entwicklung deines Teams. Ein Teufelskreis.
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Dein Ausweg aus dem Mikromanagement
Wenn du jetzt merkst, dass du gelegentlich als Mikromanager(in) unterwegs bist, ist das noch kein Grund zur Verzweiflung. In meinen Coachings oder Seminaren sind regelmäßig Mikromanager(innen), die es mit folgenden 8 Schritten sehr gut schaffen, sich von diesem Führungsstil zu lösen:
#1: Selbsterkenntnis
Du hast bemerkt, dass du wahrscheinlich zu den Mikromanagern gehörst? Dann hast du damit schon den ersten wichtigen Schritt getan: Du siehst ein, dass dein Führungsverhalten optimiert werden kann. Solltest du weiterhin glauben, dass DU perfekt bist und dein Team nur aus Idioten besteht, empfehle ich dir ein vertrauensvolles Gespräch mit deinem Chef und / oder einer Führungskraft, die dein Team kennt. Dort kannst du dann deine Wahrnehmung unter vier Augen mit einer externen Sichtweise abgleichen.
#2: Ursachenforschung
Es ist leicht gesagt: „Vertrau deinem Team doch einfach mal!“ In der Praxis haben Mikromanager einen guten Grund dafür, dass sie sich so verhalten. Frag dich also selbst, woher dein Verhalten kommt. Was hat dich darin bestärkt, diesen Führungsstil so intensiv zu nutzen? An dieser Stelle kannst du gut das Problem-Ursachen-Modell nutzen. In meinem Seminar »Coach dich selbst« gibt es diese Methode als Download. Mit dem Link hier im Text bekommst du das Seminar automatisch 75 % günstiger und sparst über 100,-€!
Versuch, mit dem Modell herauszufinden, welche Annahmen, Erfahrungen oder Glaubenssätze dich dazu bringen, lieber alles selbst machen zu wollen. Im Alltag können die Sätze, wie z. B. „Du kannst keinem vertrauen!“ oder „Du musst immer 100 % abliefern!“ sein. Finde für dich heraus, welche Sätze es bei dir sind!
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#3: Prioritäten setzen und Zeit investieren
In meinen Coachings oder Seminaren taucht häufig die Begründung auf, dass ALLES so wichtig, dass keine Zeit dafür ist, das Führungsverhalten zu verbessern. Deshalb gilt es im nächsten Schritt zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aufgaben zu unterscheiden.
Du wirst dann für ein paar Tage / Wochen damit leben müssen, dass weniger wichtige Aufgaben liegen bleiben, bis du dich und dein Team an einen Führungsstil ohne Mikromanagement gewöhnt hast. Damit du leichter zwischen wichtig und weniger wichtig unterscheiden kannst, empfehle ich dir mein Arbeitsblatt »die ABC-Analyse« in meinem Seminar »Get things done«.
Kannst du zwischen wichtigen und weniger wichtigen Aufgaben unterscheiden, hast du damit eine Grundlage für erste Schritte zu mehr Delegation geschaffen. Die weniger wichtigen Aufgaben sind nämlich perfekt für den Einstieg in den nächsten Schritt.
#4: Delegieren üben
Wer als Mikromanager unterwegs ist, dem ist das Delegieren von Aufgaben fremd geworden. Deshalb ist der Ratschlag »du musst mehr Aufgaben delegieren« auch einfacher gesagt als umgesetzt. Du kannst dir das so vorstellen, als hättest du eine Fremdsprache lange nicht mehr gesprochen. Du fühlst dich unsicher im Umgang und bist unbeholfen mit Formulierungen, dem Wortschatz und der Betonung. Was hilft, ist der Einstieg auf einfachem Niveau.
Gleiches gilt für die Delegation. Versuche also nicht gleich (wieder) alles perfekt machen zu wollen. Beginne mit einfachen und überschaubaren (Standard-)Aufgaben. Ich empfehle dir, pro Tag mit 1–2 Aufgaben zu beginnen, die du zuvor explizit beschreibst und somit auch das Delegationsgespräch vorbereitest. Dafür kannst du beispielsweise das Tool »Wochenplanung« nutzen.
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#5: Diversität zulassen
Diversität und Vielfältigkeit sind momentan in aller Munde. Du kannst das Konzept der Vielfältigkeit auch auf deinen Weg aus dem Mikromanagement anwenden. In Bezug auf das erforderliche Arbeitsergebnis gibt es nämlich nicht nur (d)eine Lösung. Versuche, dich für andere Ergebnisse zu öffnen, die aber den gleichen Nutzen erfüllen.
#6: Perfektion reduzieren
Wenn du schon dabei bist, dich mit Ergebnissen anzufreunden, die »anders« sind, kannst du gleich den nächsten Schritt gehen und dich von einem 100%igen Ergebnis lösen. In technischen Arbeitsbereichen (z. B. Flug- oder Zugverkehr) sind 100 % absolut notwendig. Darüber hinaus ist das Erreichen einer 100%-Lösung im Sinne des Pareto-Prinzips jedoch mit einer sehr großen Investition verbunden. Ebenfalls ausreichend und viel wirtschaftlicher sind hingegen 80–90 %.
Versuche also vor einer Delegation genau zu überlegen, welche Bestandteile der Aufgabe absolut notwendig sind und welcher Teil »nice to have« ist. Zwinge dich, ca. 10–20 % als nicht zwingend notwendig zu identifizieren.
#7: Binde dein Team mit ein
Auch auf die Gefahr hin, dass es dir peinlich ist über dein Mikromanagement zu sprechen, lohnt es sich das Team in deinen Entwicklungsprozess einzubinden. Immerhin hat das Team unter deinem Management-Stil gelitten. Sie werden also sehr erfreut sein, dass du in diesem Punkt an dir arbeiten möchtest. Bitte sie einerseits um Verständnis für mögliche Fehler deinerseits und gleichzeitig um ein regelmäßiges Feedback.
Auf diesem Wege erzeugst du einen Zugzwang gegenüber deinem Team und wirst länger und härter an deiner Verhaltensänderung arbeiten.
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#7: Sei gnädig zu dir
Der Weg aus dem Mikromanagement ist lang und anstrengend. Es wäre sehr überheblich, wenn ich etwas anderes behaupten würde. Auf diesem Entwicklungsweg erwarten dich Rückschläge und Enttäuschungen. Lass dich davon aber nicht entmutigen. Sei gnädig zu dir und erlaube dir auch selbst eine gewisse Fehlertoleranz. Dennoch wird sich der Aufwand, diesen Führungsstil abzulegen, für dich und dein Team zu einem Gewinn entwickeln.
Führen heißt: Immer wieder an sich selbst arbeiten
Guten Führungskräfte wissen, dass sie nicht mit dem Team, sondern für das Team arbeiten müssen. Gute Führungskräfte sorgen für Rahmenbedingungen, in denen das Team eine gute Leistung bringen kann. Zu diesen Rahmenbedingungen gehörst DU als Führungskraft aber auch. Deshalb empfehle ich Dir, es zu einer ständigen Aufgabe zu machen, Deine Führungsmethoden zu beobachten, zu hinterfragen und zu verbessern.
Deine Erfahrung als (Mikro)Manager/in
Wie sind deine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Mikromanagement? Hast du selbst mal so geführt oder wurdest du so geführt?
Schreib mir dazu gerne eine Nachricht oder schick mir eine Kontaktanfrage bei Xing / LinkedIn.
Außerdem freue ich mich sehr, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst!
Du kennst eine (junge / neue) Führungskraft, die von diesen Tipps profitieren kann? Dann leite diesen Beitrag gerne weiter ;-), außerdem freue ich mich, dich als Follower zu begrüßen 👋.
Beste Grüße
Henryk Lüderitz