Nett verpackte Karrieretipps - oder etwa doch nicht?

Kennst du das auch? Nach einem Tag mit mehreren Überstunden willst du in den verdienten Feierabend gehen und begegnest auf dem Flur deiner Führungskraft. Statt einem wertschätzenden Gruß für den Feierabend fängst du dir diesen Spruch ein: „Wenn du als junge Führungskraft hier weiterkommen willst, musst du mehr arbeiten.“

Super, jetzt gehst du nicht nur überarbeitet nach Hause, sondern auch noch mit einem schlechten Gefühl! Womöglich lässt du deine schlechte Laune zu Hause an deiner Familie aus – und der schlechte Start in den Feierabend ist perfekt.

Nie wieder um Worte verlegen sein!

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Aber Moment mal – ist das nicht Machtmissbrauch versteckt als Karrieretipp?

Ja, ist es! Hier wird eine Grenze überschritten, die in der heutigen Arbeitswelt doch lange schon normal sein sollte. Die Praxis, von der viele meiner Seminarteilnehmer:innen berichten, sieht aber anders aus! 

Deshalb hier ein paar Tipps, um solchen Situationen den Wind aus den Segeln zu nehmen:

#1 Sag »Nein«, wenn du »Nein«, meinst. 

Deine Grenzen zu kennen und diese zu kommunizieren, ist total okay. Du kennst dein persönliches Limit am besten, also kannst auch du nur die Grenzen setzen. Wenn es dir schwerfällt, »Nein« zu sagen, dann ist ein Kompromiss eine gute Wahl. Sag deiner Führungskraft einfach: „Heute habe ich keine Zeit mehr, aber morgen steht nichts in meinem Terminkalender – da kann ich also länger bleiben.“ 

Aber dieser Kompromiss funktioniert auch nur dann, wenn du dir sicher bist, dass es das ist, was du auch wirklich willst. Wenn du mit deinem „länger bleiben“ nur die Erwartungen der anderen erfüllst, dann macht dich das auf lange Sicht auch nicht glücklich. 

An dieser Stelle solltest du dich dann fragen: Warum will ich überhaupt Führungskraft werden? Bin ich die richtige Person für diesen Job?

#2 Kommunikation ist Gold wert

Reden ist Silber, schweigen ist Gold? Auf keinen Fall! Nur wer klar seine Grenzen, Gedanken und Meinungen kommuniziert, kann auf lange Sicht Missverständnisse aus dem Weg räumen.

Daher ist es wichtig, dass ihr eure beiderseitigen Erwartungen klärt. Redet offen miteinander, warum deine Führungskraft der Meinung ist, du solltest mehr arbeiten & leisten und warum du diese Forderung nicht erfüllen kannst – oder willst.

Hier gilt ganz klar: Verstecktes Machtspiel ist out, offene Gespräche sind in!

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#3 Unterstützung suchen

Für dich wichtig zu wissen ist: Du bist nicht alleine mit deinen Sorgen. Wenn du dich im Führungsdschungel unwohl fühlst oder Hilfe benötigst, dann scheue davor nicht zurück und such dir welche.

Suche dir eine:n erfahrene:n Mentor:in im Unternehmen oder einen Coach, der/die dir bei Fragen unterstützend zur Seite steht: Dich in deiner Persönlichkeit bestärkt, dir deine Ängste nimmt und dir Tipps gibt, wie du dich in genau solchen Momenten am besten verhältst. 

Coach dich selbst!

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Deine Meinung ist gefragt

So, und jetzt bin ich neugierig: Was waren die »nett verpackten« Karrieretipps (aka Machtmissbrauch), die ihr schon von euren Chefs gehört habt?

Schreibe mir gerne eine Nachricht bei Xing oder LinkedIn, du kennst eine (junge / neue) Führungskraft, die von diesen Tipps profitieren kann? Dann leite diesen Beitrag gerne weiter, ;-) außerdem freue ich mich, dich als Follower zu begrüßen 👋.

Beste Grüße
Henryk Lüderitz