The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

"Das war ich nicht, das war schon so!"

8 Sätze, die dein:e Chef:in niemals von dir hören möchte!

Es gibt viele Sätze, die wir als Arbeitnehmer:innen nicht von unserem Chef/ unserer Chefin hören möchten. Meine Redakteurin z. B. hat sehr oft den Satz gehört: „Können Sie das denn auch?“ Dieses Infrage-Stellen der eigenen Kompetenzen kann einem schon wirklich auf den Senkel gehen.

Aber heute geht es mal nicht um die Sicht der Arbeitnehmer:innen auf ihre Führungskräfte. Heute geht es mal um die Sicht vom Chef/ von der Chefin auf ihre Angestellten – und welche Sätze sie so gar nicht ausstehen können.

#1 „Die Aufgabe steht nicht in meinem Arbeitsvertrag!“

Wer seinen Arbeitsvertrag umsichtig durchgelesen hat, wird darin einen Satz finden, der dich dazu verpflichtet, auch andere Tätigkeiten auszuüben, die jetzt ad hoc nichts mit deinem eigentlichen Beruf zu tun haben. Solange diese Tätigkeiten deinen Kompetenzen wenigstens halbwegs entsprechen, ist das ja auch in Ordnung. Mal eben beim Sortieren der Akten in der Abteilung Buchhaltung helfen, ist ja jetzt keine große Hürde.

Wenn es allerdings um solche Tätigkeiten wie „Toiletten schrubben“ geht, darf man sich natürlich weigern. Nur, wie formuliere ich meine „Nein“ nett?

Mein Praxistipp für dich:

Versuche, der Arbeitsanweisung mit einer Frage zu begegnen und den Hintergrund zu erforschen. Vielleicht sind die Umstände ja gerade so „außerordentlich“, dass du mit dem Hintergrundwissen die Arbeitsanweisung wiederum verstehen kannst.

Im Falle der Toilette (was wirklich sehr außergewöhnlich ist!) könnte es sein, dass ein wichtiger Kunde zu Besuch kommt und dich deine Führungskraft bittet, auf dem WC kurz zu checken, ob dort genug Toilettenpapier ist und nichts herumliegt.

#2 „Wird sofort erledigt!“

Auch wenn sich dieser Satz sehr engagiert und fleißig anhört, hört ihn trotzdem kein:e Chef:in gerne. Denn die Umsetzung der Aufgabe funktioniert meistens doch nicht so schnell wie gedacht. Vielleicht, weil du erst noch bestimmte Informationen einholen musst, bevor du das Projekt abschließen kannst.

Peinlich wird es nämlich vor allem dann, wenn du zurückrudern musst. „Ach übrigens, die Lösung für die Aufgabenstellung dauert doch noch einen Tag.“ Blöd gelaufen, denn dein:e Vorgesetzte:r hat sich schon Hoffnungen gemacht, dass du die Aufgabe schnell erledigst. Passiert dir dieses hohle Versprechen öfter, machst du dich ziemlich unglaubwürdig. 

Mein Praxistipp für dich:

Investiere Zeit in dein Zeit- und Selbstmanagement. Dadurch bekommst du einen besseren Überblick und mehr Klarheit über die Aufgaben, die auf deinem Schreibtisch liegen. Außerdem lernst du, die Dauer und den Aufwand von Aufgaben besser einzuschätzen.

Ein weiterer Tipp ist, dass du mit „Pufferzeiten“ arbeitest und statt „sofort“ lieber „morgen Vormittag“ anbietest.

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#3 „Das war ich nicht!“

Grundsätzlich sind wir hier nicht im Kindergarten, sondern im Arbeitsleben, wo wir uns einander ernst nehmen sollten und auch zu eigenen Fehlern stehen müssen.

Selbstverständlich ist es unangenehm, wenn du etwas verpennst oder falsch machst. Die Versuchung ist dann groß, die Schuld von sich zu weisen.

Den meisten Chefs geht es jedoch gar nicht so sehr darum, WER einen Fehler gemacht hat. Viel wichtiger ist, wie der Fehler behoben werden kann und wie gleiche oder ähnliche Fehler zukünftig vermieden werden können.

Mein Praxistipp für dich:

Statt mit einem „Das war ich nicht!“ nur die Schuldfrage im Fokus zu haben, empfehle ich dir, den Fokus auf die Lösung zu lenken. Wenn du es geschickt anstellst, wird deine Führungskraft dann gar nicht mehr großartig nachfragen, ob du es allein verpennt hast oder wie die (meist peinlichen) Umstände genau waren.

#4 „Das weiß ich nicht!“

Zugegeben, manche Vorgesetzten sind einfach zu faul, um sich ihre Informationen selbstständig zu holen. Also beauftragen sie ihre Mitarbeiter:innen damit. Da du vermutlich kein wandelndes Lexikon bist, kannst du also auch nicht jede Antwort wissen.

Mein Praxistipp für dich:

Zeige dein Unwissen nicht direkt mit einem Achselzucken und dem Satz: „Das weiß ich nicht.“ Besser ist die Antwort: „Das finde ich heraus“. So zeigst du deinem Chef/ deiner Chefin deine Kompetenz, Lösungen zu suchen bzw. zu finden.

#5 „Wollen Sie mein:e Freund:in auf Facebook sein?“

Wie schön, wenn du eine sehr freundschaftliche Geschäftsbeziehung zu deinem/deiner Vorgesetzten hast. Da macht das Arbeiten doch direkt Spaß. Aber trotzdem solltet ihr keine Facebook-Freunde sein. Denn das hat zur Konsequenz, dass dein:e Chef:in einen ungefilterten Einblick in dein Privatleben bekommt. 

Je nachdem, wie aktiv du auf Social Media bist, kann dein:e Chef:in deine neuesten Urlaubsbilder checken. Und möchte man seine Bierplauze wirklich seinem/seiner Vorgesetzten vor die Linse halten? Danach kannst du in deinem Job nie wieder als seriös gelten.

Mein Praxistipp für dich:

Halte dich an die alte, aber passende Regel: Job ist Job und Privatleben ist Privatleben. Selbstverständlich kannst du an deinem Arbeitsplatz auch mal vom Hobby oder Urlaub erzählen. Ausführliche Bilder oder Social Media Storys sind aber mehr als weithin als professionell angesehen wird.

Stattdessen kannst du Business-Seiten wie LinkedIn oder Xing nutzen, um dich miteinander zu vernetzen. Dein:e Chef:in hat vermutlich interessante Geschäftskontakte, die es sich lohnt, anzusehen. Der Vorteil bei solchen Portalen ist natürlich auch, dass man keine peinlichen Partyfotos posten kann, weil es hier allein ums Business geht. 

#6 „Ich kündige!“

Diesen Satz solltest du niemals einfach nur so aus Lust und Laune sagen. Denn je nach Unternehmen wird eine mündliche Kündigung ernst genommen – und gilt. Selbst wenn du auf deine:n Chef:in sauer bist, dich unfair behandelt fühlst oder du keine Lust mehr auf deinen Job hast:  Entweder meinst du den Satz „Ich kündige“ ernst oder du sagst ihn gar nicht erst. Sonst könnte dein:e Chef:in diese zwei Worte als Drohung auffassen – und deine gute Geschäftsbeziehung mit ihm/ihr ist dahin.

Mein Praxistipp für dich:

Wenn dich bestimmte Situationen im Job stören, hilft immer ein persönliches Gespräch mit deinem/deiner Vorgesetzten weiter. Vielleicht könnt ihr euch ja wieder zusammen raufen und du denkst gar nicht mehr über Kündigung nach.

Wenn du dir aber öfter im Monat denkst „ich kündige“, dann wird es vermutlich wirklich Zeit, dir einen neuen Job zu suchen. 

#7 „Frau Schmitt ist unmöglich. Bitte tun Sie etwas dagegen!“

Bitte renne niemals mit Kleinigkeiten zu deinem/deiner Chef:in. Diese zwischenmenschlichen Beziehungsprobleme mit deinen Kollegen/ Kolleginnen solltest du als Erwachsene:r selbstständig lösen können. Und zwar erstmal unter vier Augen. Spreche das Problem aktiv an und versucht beide gemeinsam eine Lösung zu finden.

Wenn allerdings jemand völlig inakzeptabel handelt, z. B. mit übergriffigem Verhalten oder sogar diskriminierendes / belästigendes Verhalten, dann muss dein:e Vorgesetzte einschreiten.

Mein Praxistipp für dich:

Ist die Stimmung zwischen dir und jemandem aus dem Team in Schieflage geraten, überlege dir zuerst, wie sich die Spannung entwickelt hat. Versuche möglichst objektiv und sachlich zu rekonstruieren, was bisher passiert ist. Dazu gehört selbstverständlich auch ein selbstkritischer Blick auf dein eigenes Verhalten. 

Danach empfehle ich dir, das Gespräch mit der Person zu suchen und die Entwicklung aus deiner Sicht zu schildern. Frage dann nach, wie die andere Person die Entwicklung aus ihrer Sichtweise gesehen hat. Sucht dann nach einer gemeinsamen Lösung, mit der ihr beide zufrieden leben könnt.

Führt dieser Weg zu keiner Lösung, könnt ihr beide gerne eure Führungskraft einschalten und um eine Moderation bitten.

#8 „Ach, die Aufgabe wollten Sie SO haben? Ups!“

Wie hieß es noch mal in der Sesamstraße?: „Wer nicht fragt, bleibt dumm!“ In diesen Worten steckt viel Wahrheit! Wenn dir dein:e Chef:in eine Aufgabe gibt, deren Inhalt du nicht verstanden hast, dann frag bitte nach. 

Es ist keiner Seite damit geholfen, dass du mit deiner Zeit ein falsches Ergebnis erarbeitest und dein:e Chef:in etwas ganz anderes meinte. Denn dann sind beide Parteien unzufrieden, was sich schlimmstenfalls in einem Konflikt zuspitzen kann.

Bevor dein:e Chef:in ausflippt, weil du eine Woche eine Aufgabe falsch bearbeitet hast: Frage noch mal nach, wie der Task gemeint war.

Mein Praxistipp für dich:

Wenn du eine Aufgabe bekommst, mach dir sofort Notizen zur Arbeitsanweisung deiner Führungskraft. Frage dann gezielt nach, z. B. „habe ich richtig verstanden, dass die Zahlen wichtiger sind, als ein buntes Diagramm dazu?“

Ein weiterer Tipp ist, Zwischenergebnisse zu präsentieren. So kann dein:e Chef:in checken, ob deine Arbeit in die richtige Richtung geht.

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Teile deine Erfahrungen

Welche typischen Sätze deiner Teammitglieder sind dir ein Dorn im Auge? Berichte uns gerne über deine Erfahrungen als Führungskraft und schreibe mir eine Nachricht per Xing oder LinkedIn.

Du kennst eine (junge / neue) Führungskraft, die von diesen Tipps profitieren kann? Dann leite diesen Beitrag gerne weiter ;-) außerdem freue ich mich, dich als Follower zu begrüßen 👋.

Beste Grüße
Henryk Lüderitz

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
Mit meinen Seminaren, Video-on-Demand Kursen und Coachings unterstütze ich junge Talente in Unternehmen oder dich ganz persönlich!

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