Floskeln schaden deiner Außenwirkung
Achtung, Karrierekiller: Die "Alles gut"-Floskel
Bestimmt fragst du dich, wie eine einfache Floskel deine Karriere gefährden kann. Floskeln sind doch nur harmlose Bestandteile unserer Kommunikation, oder? Genau darin liegt das Risiko beim „Floskeln“. Unsere Worte prägen unsere Außenwirkung und beeinflussen zwischenmenschliche Verhältnisse. Auch dann, wenn sie wie Floskeln, nur so locker dahergeredet sind. Es kann dir also durchaus passieren, dass du mit einer Floskel oder Redewendung dazu beiträgst, dass deine Außenwirkung Schaden nimmt. Passiert das über einen längeren Zeitraum und bei vielen Kolleginnen/Kollegen, leidet auch deine Karriere unter deinen Floskeln. Worauf du ganz konkret achten musst, erkläre ich dir hier. Außerdem findest du hier auch die passende Podcastfolge:
Innere Einstellung oder nur Floskel?
„Guten Morgen“ und Alles Gut? - so beginnen deutschlandweit vermutlich 30,5 Mio. Begrüßungen am Arbeitsplatz durch Kollegen oder Chefs. Alles ganz normal, oder? Sicherlich handelt es sich bei »Alles Gut?« lediglich um eine Begrüßungsfloskel. Sie lässt jedoch die Frage offen, ob dahinter ein ehrliches Interesse steckt oder aber nur gute Laune vorgegaukelt werden soll.
Persönlich empfinde ich die Frage als sehr unangenehm! Sie soll gute Stimmung verbreiten. Mit der Frage wird gewissermaßen unterstellt und erwartet, dass „alles gut ist“. Sollte mal etwas nicht gut sein (bei wem ist schon ALLES GUT?), will das der/die Gesprächspartner:in aber auch nicht hören.
Worte (und Floskeln) werden interpretiert
Natürlich ist diese Interpretation sehr subjektiv. So funktioniert die Meinungsbildung bei Menschen aber: Wir nehmen etwas wahr, interpretieren, vergleichen mit Erfahrungen und fällen Urteile. Im schlechtesten Fall kann deine Floskel (hier: Alles gut?) dazu führen, dass dich dein:e Gesprächspartner:in als oberflächlich und konfliktscheu einschätzt. Besonders riskant sind Floskeln deshalb genau dort, wo sie aus Unsicherheit eingesetzt werden: in Vorstellungsgesprächen, beim Chef oder anderen angespannten Situationen.
Da mir dieses Verfahren bewusst ist, versuche ich mich trotz Floskeln zur Objektivität zu zwingen. Diesen Versuch der bewussten Wahrnehmung gönnt dir aber nicht jede:r Gesprächspartner:in. Du kannst also froh sein, wenn du an jemanden wie mich gerätst, der nur denkt, dass du über eine sehr eingeschränkte / unreflektierte Kommunikation verfügst und damit keine Charaktermerkmale verbindest. 🤨
Wie es besser geht:
Young Professionals und junge Führungskräfte leben von einer aufrichtigen, einfühlsamen und präzisen Kommunikation. Wenn ein:e (junge:r) Chef:in spricht, ist im Idealfall klar, was er/sie sagen oder wissen möchte. Deshalb empfiehlt sich in meinem Beispiel stattdessen eine floskelfreie Begrüßung, wie z. B. „Guten Morgen, wie geht es dir?“. Natürlich muss dieses Interesse aufrichtig sein. Deshalb musst du deinem Gegenüber auch genug Zeit zur Antwort einräumen und empathisch auf seine Antwort reagieren können.
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Unangemessene Reaktion oder nur Floskel?
Die „Alles gut“-Floskel begegnet mir auch in anderen Situationen immer häufiger. Hier ein kleines Beispiel:
Beim Einkaufen stehe ich an der Kasse und sortiere die gescannte Ware in meine Einkaufstasche. Als ich bezahlen möchte, finde ich mein Portemonnaie nicht in der Hosentasche und sage: „Ups, mein Portemonnaie ist in der Einkaufstasche…“ Während ich relativ gezielt in der Tasche wühle, regiert die Kassiererin mit meiner Lieblingsfloskel: „Alles gut, alles gut!!“
Hä?? Für eine Sekunde halte ich inne und frage mich, ob ich so wirke, als würde ich gleich ausrasten und den Laden zerlegen wollen? Dann hätte ich diese beschwichtigenden Worte, als angemessen empfunden. Allerdings: Wenn jemand richtig eskaliert, ist für ihn ja gerade nichts gut! Wer also in einer echten Eskalationssituation die Worte „Alles gut!“ benutzt, darf gerne mal auf die Wirkung gespannt sein.
Wie es besser geht:
Young Professionals und junge Führungskräfte sind gut aufgestellt, wenn sie über eine vielfältige und flexible Kommunikationsfähigkeit verfügen. Wer mit einer pauschalen „Alles gut“-Floskel versucht, blind jede Situation zu erschlagen, hat damit nur seine erbärmlich-verkümmerte Kommunikationsfähigkeit bewiesen. In meinem Beispiel hätte die Kassiererin auch sagen können: „Kein Problem / Lassen sie sich ruhig Zeit / Ach, kann ja mal passieren / Oh je, wie ärgerlich / Ist mir auch schonmal passiert….“
Um so eloquent reagieren zu können, musst du über ein gewisses kommunikatives Repertoire verfügen. In meinem Seminar »Erfolgreich kommunizieren« kannst du deine Skills in deiner Kommunikation analysieren und gezielt verbessern.
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Welche Floskel bringt dich auf die Palme?
Zugegeben, ich reagiere mittlerweile äußerst allergisch auf die „Alles gut“-Floskel. Das ist besonders dann der Fall, wenn ich es als unangemessene und pauschale Totschlag-Floskel empfinde, die durch wesentlich charmantere Formulierungen ersetzt werden kann. Manchmal können es aber auch ganze Formulierungen sein, die ein absolutes No-Go sind!
Wie sieht es bei dir mit Floskeln aus, auf die du kritisch oder gar ärgerlich reagierst? Was bringt dich innerlich auf die Palme? Schick mir dazu gerne eine Nachricht oder Kontaktanfrage bei Xing oder LinkedIn und ich freue mich sehr, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst!
Mit besten Grüßen
Henryk Lüderitz