The Young Professional - Das Onlinemagazin für junge Talente von Henryk Lüderitz

Narzissmus in Führungsetagen ist keine Seltenheit in Deutschland.

Selbstverliebt als Chef:in!

Narzissmus in Führungsetagen nimmt in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert ein. Selbstverliebte Führungskräfte boxen sich mit allen Mitteln durch – am besten noch mit spitzen Ellbogen. Diese Praxis wird in Deutschland sehr oft praktiziert. Dabei ist Menschlichkeit doch gar nicht so schwer …

Am Anfang sind sie alle nett…

Selbstverliebte Chefs/Chefinnen wirken anfangs auf ihre Mitarbeiter:innen besonders charismatisch. Sie sind überaus nett, zuvorkommend und überlasten ihre Angestellten nicht, sie bedanken sich oft, selbst für nichtige Kleinigkeiten.

Doch mit der Zeit zeigen sich unangenehme Wesenszüge. Die Nettigkeit ist wie weggewischt. Stattdessen verbreitet sich von Chef:innen-Seite aus eine allgemeine Unzufriedenheit. Im worst case wird die schlechte Laune dann an den Mitarbeitern ausgelassen. Leider vielmals an introvertierten Teammitgliedern, die sich nicht trauen, ein Wort gegen ihre:n Chef:in zu sagen. 

Besonders fatal es dann, wenn schlechte Nachrichten zu beichten sind. Z.b. eine negative Google-Bewertung des Unternehmens oder einbrechende Aufträge. Oftmals wird vom narzisstischen Chef dann ein Sündenbock gesucht. 

Das Wort „Nein“ kennt ein Narzisst nicht!

Viele Führungskräfte haben eine viel zu hohe Meinung von sich selbst – und natürlich auch von ihrem Unternehmen. Auf gar keinen Fall können sie ein „Nein“ akzeptieren! Das wiederum macht die Angestellten mürbe, wenn z. B. ein Projekt scheitert. Denn nicht jedes Projekt ist darauf ausgelegt, zu 100 % zu funktionieren oder um Kunden einzufangen. 

Scheitert ein Projekt mit einem/einer narzisstischen Chef:in, dann wird dieses „nicht-funktionieren“ als schlechte Arbeitsleistung oder Schwäche des Teams ausgelegt. Mit einer ordentlichen Portion an Kritik noch dazu.

Kaum ein:e Angestellter/Angestellte kann auf Dauer mit einem/einer narzisstischen Chef:in zusammenarbeiten. Die meisten Angestellten verlassen daher früher oder später das Unternehmen auf eigenen Wunsch.

Nie wieder um Worte verlegen sein!

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Diejenigen, die solch ein Verhalten tolerieren, lassen entweder alles stoisch über sich ergehen: Jede Prahlerei, jede fiktive Idee und jede Kritik, selbst wenn sie absolut unangebracht ist. Oder aber es sind Mitarbeiter:innen, die sich nicht trauen, ihre Meinung laut und direkt zu sagen. Die sich viel gefallen lassen, weil sie denken, dass man dem/der eigenen Chef:in kein Kontra geben darf.

Es gibt auch noch die dritte Riege, die ihre:n Chef:in anhimmeln. Das ist natürlich eine absolut ungesunde Geschäftsbeziehung – und der/die selbstverliebte Chef:in fühlt sich in seinem/ihrem egoistischen Verhalten auch noch bestätigt. 

Kritikfähig? Fehlanzeige.

Als Führungskraft sollte man kritikfähig sein. Daran gibt es nichts zu rütteln. Schließlich teilst du auch mal kräftig aus, wenn dir was an deinen Mitarbeiter:innen nicht passt. Kritik austeilen, aber selbst keine einstecken können, zeichnet narzisstische Menschen besonders aus. Jede Art von Kritik ist schon zu viel. Selbstverliebte Führungskräfte werden dann wütend, beleidigend oder reagieren gekränkt. Im schlimmsten Fall bestrafen sie ihre Mitarbeiter:innen noch mit Ausgrenzung oder der berühmten kalten Schulter. Ein absolutes No-Go als Führungskraft!

Selbstverliebte Chefs hören ihren Mitarbeiter:innen auch nicht zu. Sie ignorieren Hinweise, Ratschläge oder wohl gemeinte Kritik. Sie sind einfach total beratungsresistent!

Achtung vor überhöhter Selbsteinschätzung!

Überhöhte Selbsteinschätzung kann in Teams einen hohen Schaden anrichten, denn selbstverliebte Chefs fehlt es an der Eigenschaften schlechthin, die unabdingbar sind für Führungskräfte: Empathie

Interesse an anderen Menschen zeigen, ist das A und O einer Führungskraft. Wie sonst willst du dein Team anständig leiten, wenn du an ihnen nicht interessiert bist? Wenn du ihren privaten Background nicht kennst, wenn du ihre Stärken und Schwächen nicht bewusst wahrnimmst? 

Nur so kannst du deinem Team doch ihre Aufgaben zuteilen. Stell dir mal vor, du hast keine Ahnung von deinen Angestellten und teilst ihnen Projekte zu, die gar nicht ihren Fähigkeiten entsprechen? Dann gibt es ein ziemliches Gemurkse an Ergebnissen, mit denen du vermutlich nicht zufrieden bist. Und schon hängt der Haussegen im Unternehmen schief.

Oftmals ist sogar die Förderung von Angestellten nicht im Sinne einer narzisstischen Führungskraft. Daher gibt es auch bei selbstverliebten Chefs keine Seminare oder Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen. Denn zu gut ausgebildete Mitarbeiter:innen stellen eine Gefahr dar: Die Führungskraft steht mit seinen/ihren Fähigkeiten nicht mehr im Mittelpunkt. Noch schlimmer ist es, wenn seine /ihre Qualifikationen angezweifelt werden. Und nichts ist schlimmer für Selbstverliebte, wenn sie an den Rand des Spielfeldes gedrängt werden!

Viele Chefs haben eine viel zu hohe Meinung von sich selbst und von ihrem Unternehmen. (Quelle: getstencil.com)

Große Unsicherheit ist der Auslöser für Narzissmus!

Im Grunde genommen sind selbstverliebte Führungskräfte sehr unsichere Menschen. Natürlich würden sie sich nie die Blöße geben, dies zuzugeben. Man könnte ja denken, sie wären schwach.

Deswegen übertönen sie ihr mangelndes Selbstbewusstsein mit Prahlerei, Übermut und Selbstüberschätzung. Sie stoßen ihre Mitmenschen auch mal gerne vor den Kopf, wenn diese sie ihr Egoprojekt nicht unterstützen.

Wie erkenne ich eine narzisstische Führungskraft?

Wenn du folgende Charakterzüge bei deiner Führungskraft entdeckst, handelt es sich womöglich um ein Narzisst:

  • Dein:e Chef:in ist beratungsresistent.
  • Er/Sie hat hochtrabende Ideen, die aber sonst keiner unterstützt.
  • Ein „Nein“ wird grundsätzlich nicht akzeptiert; ebenso wenig Ablehnung.
  • Deine Führungskraft kann keine Kritik vertragen und reagiert wütend oder gekränkt?
  • Den Rücken stärken oder Weiterbildungen anbieten? Fehlanzeige.
  • Die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen werden nicht wahr genommen. Und auch nicht ernst genommen.
  • Narzisstische Führungskräfte haben nur den eigenen Vorteil im Blick.
  • Kritische Angestellte werden aussortiert, weil sie eine Gefahr darstellen.

Meine Tipps für einen besseren Umgang mit narzisstischen Chefs

1. Auch wenn es schwerfällt: Verständnis aufbringen
Narzisstische Chefs sind nicht ohne Grund selbstverliebt. Selten ist es wirklich eine angeborene Eigenschaft. Versuche also herauszufinden, welche Rahmenbedingungen zu diesem Charakterzug führen. Ist dein:e Chef:in z. B. unter Druck besonders beratungsresistent? Je besser du verstehst, wann der Narzissmus besonders stark ausgeprägt ist, desto besser kannst du Momente abpassen, in denen du deine Führungskraft besser erreichst.

2. Der richtige Zeitpunkt
Hast du den ersten Tipp umgesetzt, achte darauf, deine Führungskraft möglichst in den Momenten anzusprechen, wenn der Narzissmus weniger stark zu sehen ist. Meiner Erfahrung nach sind beispielsweise Gespräche unter vier Augen äußerst hilfreich, weil Narzissten vor Publikum besonders viele ihrer negativen Eigenschaften zeigen.

3. Das offene Gespräch
Auch wenn dein Instinkt dir sagt, dass die Zusammenarbeit mit deiner narzisstischen Führungskraft nicht zu verbessern ist, solltest du dich mindestens auf einen Versuch einlassen. Bitte (in einem passenden Moment) deine Führungskraft um ein Gespräch über die Zusammenarbeit. Sage offen, was dich stört, wie du dir die Zusammenarbeit besser vorstellen kannst und was du dir dafür von deinem Chef wünschst.

Wichtig ist in diesem Gespräch auf die Vorteile für deine Führungskraft hinzuweisen. Narzissten verstehen diese persönlichen Vorteile sehr gut und reagieren erfahrungsgemäß dann auch verständnisvoller auf Wünsche von den Mitarbeitenden. Wichtig ist in diesem Gespräch eine positive und konstruktive Sprache zu nutzen und aggressive Formulierungen zu vermeiden. Mehr dazu erfährst du in meinem Online Seminar „Erfolgreiche Kommunikation – Die Kunst des Zuhörens und Überzeugens“.

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4. Wenn nichts mehr geht: Neu orientieren
Hast du alle drei Tipps bereits umgesetzt und es hat sich nichts gebessert? Dann ist der Zeitpunkt gekommen, über eine neue Orientierung nachzudenken. Es bringt nämlich auch nichts, dich ewig an einer narzisstischen Führungskraft aufzureiben und so deine Leistung und dein Talent zu verschwenden.

Deine Erfahrungen mit narzisstischen Chefs

Welche Erfahrungen hast du mit narzisstischen Chefs gemacht? Wie haben sie sich verhalten und wie konntest du am besten damit umgehen? Schreibe mir gerne eine Nachricht per Xing oder LinkedIn. Ich bin gespannt.

Beste Grüße
Dein Henryk

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Über den Autor

Ich bin Henryk Lüderitz, Management Trainer, Business Coach, Speaker und führender Experte für junge Talente. Hier im Magazin, als Xing-Insider und als bekannter Gastautor schreibe ich über Karrierethemen, die Young Professionals bewegen.
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